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Aktualisiert: 4. Mai 2025


Aber sie durften auf die Länge den Herren nicht trutzen. Als nun der ärgste Sturm sich gelegt hatte, ließ der Gernsteiner seine Leute zornmuthig an und schwur theuer bei seiner ritterlichen Ehre, an ihnen den Schimpf zu strafen, den sie da gegen das Gesinde seines werthen Gastes verübten.

Solches verdroß die Gernsteiner und ihre Genossen nicht wenig, daß sie den Schimpf nicht strafen sollten, der ihrem Gesellen widerfahren war, und sie bedroheten die Elzeburger laut, wenn sie ihnen nicht Raum gäben, mich zu greifen.

Ich mußt’ es ja glauben, was sie Alle sagten, und glaubt’ es doch wieder nicht. Von ihr selbst, dacht’ ich, will ich’s erfahren. Hinaufzuziehen gen Elzeburg, deß unterwand ich mich nicht, denn ich besorgte, ich möchte nicht vor sie gelassen werden und dem Gernsteiner dann begegnen, der dort weilte, wie ich hörte.

Darnach ließ ich sie wissen, wie große Sorge und Zweifel ich gewonnen hätte, da mir die Sage von ihr zu Ohren gekommen wäre, daß sie dem Gernsteiner mit Nächstem sollte angetraut werden, und ich bat sie beweglich mit dringenden Worten, daß sie mir doch ihres Herzens Willen und Meinung kund thäte, und ob sie, wie ich wohl glaubte, zu solchem Ehestande gezwungen würde.

Sie nahm Beides, reichte es aber hinter sich dem Gernsteiner. Der besann sich nicht lange, beschrieb das Papier und legt’ es wieder in die Schüssel. Nun gieng der Knabe, nahm das Blatt heraus und übergab es dem andern Herold.

Sie bat mich um Gottes Willen, ihr nie wieder mit keinerlei Botschaft oder Brief zu nahe zu kommen, noch etwa selbst sie heimzusuchen; sie wünschte mir von Gott und seinem himmlischen Heer alle Genüge und Freude allerwegen; aber wir müßten geschieden bleiben forthin, und sie bäte mich, ihrer zu vergessen; denn das sollt’ ich wissen: sie reiche aus keinerlei Zwang dem Gernsteiner die Hand als ihrem Ehegemahl, sondern willig und aus freiem Erbieten.

Nur, als ich den Gernsteiner höhnisch sagen hörte: »Ein verlaufener Mönch, Irmelazwang mich der Schmerz aufzusehen und ich erbebte, ob ich auch in ihrem Angesicht nur Unwillen und Verdammung finden würde, oder ach! nur ein wenig Mitleid untermischt.

Da enthielt ich meinen Zorn nicht länger, drang auf den Mann mit Ungestüm, eh er sich bedachte, und stürzte ihn mit Wucht zur Erde, daß er stöhnend um Hilfe rief. Er that es nicht vergebens, denn die Menge lief herzu, und darunter war auch von den Gernsteiner und Speyerischen Knechten ein ziemlicher Haufe.

Der Bischof hätte ernst drein gesehen, als machte er sich hart, und der Gernsteiner finster; auch hätte der spöttisch sich hinweggewendet, als dächt’ er nicht anders, denn daß es Possen wären, die da fürgewendet würden. Aber wer Graf Eberhard betrachtet hätte, der hätte spüren müssen, wie nahe dem Elzeburger Herrn des Alten Rede zu Herzen gieng.

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