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Gockel kam gegen Abend nach Haus, und nachdem er von seiner Reise ausgeschlafen hatte, sah er sich am andern Morgen mit Frau Hinkel und dem Töchterchen Gackeleia in dem wüsten Schloße seiner Vorältern um und begann sich so gut einzurichten, als es nur immer möglich war.

Nun machten sie ein Lager von Moos und dürren Blättern, worüber Gockel seinen Mantel und Hinkel ihre Schürze breitete. Dann betete Gockel ein kurzes Nachtgebet vor, worauf sie sich schlafen legten, Gockel rechts, Hinkel links, das Töchterlein Gackeleia in der Mitte zwischen beiden. Von der Reise und der Arbeit ermüdet, schliefen sie alle bald ein.

"Ja", fuhr Gackeleia fort, "wie ich mein Herz so groß, meine Seele so weit fühlte, erkannte ich wohl, daß jedes Geschöpf der Eitelkeit unterworfen begehret und verlanget und immerfort seufzet und sich quält; so gieng ich umher und schaute in alle Winkel, ob gar kein Wesen da sey, dem ich mein Herz auspacken könne, und sang dabei stille vor mich hin: "Mutter-seelig ganz allein, Wie der stille Mondenschein Schauet in die Stadt hinein, Muß die Gackeleia klein In der weiten Welt noch seyn, Wie ist Alles klar und rein, Wie ist Alles licht und fein, Wie ist Alles im Verein Zwei und zwei, und mein und dein; Aber ich, ich bin allein, Mutterseelig ganz allein!"

Vivat! hoch Gackeleia, Singt ihr ein Wiegenlied, Singt Heia und Popeia, Das Kind ist müd, so müd! ####Von ihr, von ihr ####Spricht Mensch und Thier, ####Das Vögelein singt, ####Das Fischelein springt, ####Das Bienelein brummt, ####Das Käferlein summt, ####Auch pfeifen alle Mäuselein: ####Schlaf' Gackeleia popeia ein!

Da fieng Gackeleia an zu weinen, und der gefühlvolle Alte, der unter einem rauhen Aeußern ein zartes kindliches Herz im Busen zu tragen hatte, weinte, oder ich müßte mich sehr irren, mit. "Comteßchen", sagte er, "ich halte das Mitleid nicht länger aus, mir wird wie der große Dichter in der Poesie sagt: Liebes Kind! was soll mir das?

"Vater", erwiederte Gackeleia, "entschuldiget mich, ich bin durch den Ring Salomonis jetzt wie eine erwachsene Jungfrau und kann nicht mehr Alles so wie eine kleine Gackeleia vorbringen, ich sage als Jungfrau, was ich als Kind gefühlt, und gewiß, Vater, als Kind habe ich nur anders gesprochen."

Werdet ihr die Puppe sehn Nein nicht Puppe, es ist nur Eine schöne Kunstfigur, Ganz natürlich nach dem Leben Ach ihr müßt mir dann vergeben." Und nun nahm sie die Puppe aus ihrem Körbchen, das sie am Arm hängen hatte, zog das Uhrwerk auf, und die kleine Reisende schnurrte so artig zwischen dem Thymian auf dem Felsen herum, daß Gackeleia ihr, in die Hände patschend, nachlief.

Du hast ihn aber dem alten Betrüger gegeben, und der hat ihn mit einem andern vertauscht, der keinen Heller werth ist, und so hast du deine Eltern und dich in Schande und Armuth gebracht durch deine Begierde nach einer elenden Puppe". Da schrie Gackeleia ganz erbärmlich: "Keine Puppe, es ist nur Eine schöne Kunstfigur. Vater, Vater laß mich los!

Gackeleia konnte nicht mehr länger zurückhalten, und rief einmal über das anderemal: "bitte, bitte du schwarzer Mantel, zanke doch die liebe schöne Puppe nicht so, lasse sie doch ein wenig heraus zu mir in den Garten."

Frau Hinkel war betrübt. Gackeleia fieng laut an zu weinen; ihr Eierweck war ihr gefallen und sie konnte ihn von dem Hühnerkorb, in dem sie steckte, gehindert nicht aufheben. Gockel hob sie aus dem Korbe heraus und hängte sich denselben noch hinten auf die Trage, denn Gackeleia wäre mit diesem Reifrocke an allen Büschen des wilden Waldes hängen geblieben, durch welchen jetzt ihr Weg führte.