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Aktualisiert: 21. Mai 2025


Es war wie ein Wegweiser, der in ihren Mund hinein führte: »Hier ist Luise Fugeler. Man muß keine Angst vor ihr habenDas sagte ich auch niemand, daß ich das dachte. Denn es fielen mir hie und da sonderbare Sachen ein, und wenn ich sie heraussagte, dann lachten sie alle und erzählten es weiter. Und das war mir nicht recht.

Das Hemdlein, das ist nicht mehr neu, ich muß ihm die alten anziehen, von den Mädchen her.« »Ja, daß wir einander recht verstehen, Frau Fugeler, der Bub soll ja gar nichts anhaben. Das muß sein wie im Paradies, wie in seligen Welten, wo niemand sich verhüllen und vor dem andern verstecken muß.

Er kannte mich; er hatte zu Herrn Hagenau gesagt, ich hätte Augen gemacht wie ein hungriger Hund. Wenn er in den Laden kam, sagte er: »Mein lieber FugelerLiteraturvorträge hörte ich auch. Und ich las viel, aber davon war nicht anzufangen; es gehörte zum Beruf und zur allgemeinen Bildung. Man konnte ein Buchhändler sein so oder so, ich hatte aber im Sinn, etwas Rechtes zu erreichen.

Im Laden aber gab es Gelegenheit, mit Studenten oder anderen jungen Leuten Gespräche zu führen. Da war ich nicht mehr nur der junge Mensch mit dem braunen Haarbusch, als der ich etwa schon bezeichnet worden war, sondern ich hieß Herr Fugeler oder auch Fugeler kurzweg, je nach der Intimität.

Die Trauben wuchsen mir nur so zu, und sie sah mich drunterhinein erstaunt an, was ich so auslegte, als ob sie mich nun erst recht kennen lerne, und ich ihr imponiere, und ich dachte: Ja, schau nur, du wirst dann später schon noch das Nähere von mir erfahren, nämlich, daß Ludwig Fugeler es mit allerlei Leuten aufnimmt, ob sie nun aus Preußen oder Schwaben seien.

Da brach er in ein helles Lachen aus und ließ mich kleinen Buben in seinen Armen durch die Luft fliegen, ganz hoch hinauf gegen die Decke hin, auf der in hoher Arbeit ein Walfisch war, der den Propheten Jonas ans Land warf. Und meine Mutter saß da und hatte noch nichts gesagt. »Ja also, Frau Fugelersagte der alte Herr, »ich brauche so ein paar kleine Buben für mein großes Altarbild.

Da sah sie mich und lachte mich an und sagte: »Komm her, Kleiner, wie heißt duIch sagte, daß ich Ludwig Fugeler heiße, und daß das Haus da drüben mir gehöre, und daß ich viele rote Nelken habe. Da sagte sie, ich solle ihr eine davon holen, die wolle sie an ihre Bluse stecken und dafür wolle sie mir etwas Schönes zeigen.

Am andern Tag ging ich wieder zu dem Rektor hin, und da war dann auch der Buchhändler, der ein alter Junggeselle war und äußerlich nichts vorstellte. Er trug sich in einem lederfarbigen Braun und hatte selber eine etwas vergilbte, pergamentene Haut, und ich weiß nicht, wie mir so geschwind der Gedanke kam, er sehe aus, wie ein antiquarisches Exemplar etwa des Horaz oder sonst so eines alten Weisen, in Leder gebunden. Darüber ging mir, ehe ich es verhindern konnte, ein Lachen über das Gesicht, und der Rektor, der dabeistand, fragte mich: »Was haben Sie Heiteres, FugelerAber ich faßte mich schnell und machte ein ernsthaftes Gesicht und sagte, es sei mir draußen auf der Gasse ein Kameltreiber begegnet mit drei

Daneben hing ein Glockenzug, der hatte einen Griff von einer Schlange, die eine lange Zunge herausstreckte. Und die Mutter hob mich auf und ließ mich daran ziehen. Da ging die Tür von innen auf und wir traten in eine Halle, darin war ein grünes Licht, das kam vom Garten herein, zu dem hin eine Pforte offen stand, und wir stiegen eine breite, dunkle Treppe hinauf, die ein geschnitztes Geländer hatte, und kamen in einen weiten Raum, an dem viele Türen lagen, und von dessen Wänden gemalte Männer und Frauen auf uns niedersahen. Ich hielt mich fest an der Hand der Mutter, denn unsere Schritte hallten in dem hohen Raum, der mit einem buntfarbigen Steinmuster gepflastert war, und es war kühl und groß und dämmerig da. Da ging eine Tür auf, es fiel helles Sonnenlicht auf die Steine des Pflasters, und in dem Sonnenlicht stand ein schöner alter Herr. Er hatte einen Sammetkittel an, darauf fiel ein langer, silberiger Bart hinunter, und seine vollen Locken schimmerten auch silberig, und er rief: »Aha, da haben wir ja das Zaunköniglein! Grüß Sie Gott, Frau Fugeler. So, so, das ist recht, wollen Sie nur gefälligst hereinspazierenEr hatte ein so lachendes, helles, heiteres Gesicht, daß ich ihn immer ansehen mußte, auch als wir in dem Saal waren, in den er uns führte, er war das Hellste von allem. Zwar die Sonne fiel durch hohe Fenster herein, und auf dem Boden lag ein Teppich voll glühender Blumen, und an den Wänden hingen Bilder:

Wort des Tages

hauf

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