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Aktualisiert: 5. Juni 2025


Doch fest geschlossen bleibt das gewaltige Thor, um welches der Sturm tobt mit wilder Gewalt. Wieder klopft der Hörige, doch übertönt der Wind sofort das Geräusch des Klöppels. Kaum vermag Euseb sich in diesem Sturm auf den Füßen zu erhalten. Es gilt indes, da die zunehmende Dunkelheit zur Eile drängt, die Tote zu bergen an geheiligtem Ort.

Frei sein; wie das herrlich sein müßte! Unwillkürlich hat sich Euseb aufgerichtet, es hebt und dehnt sich seine starke Brust, höher geht sein Atem. Wenig achtsam, ganz erfüllt von dem berauschenden Gedanken an ein Freiwerden von Hörigkeit, ist der Pelagier auf ein dürres

Dröhnend ruft der Reitersmann: „Faß' ihn! faß, faß!“ Euseb blickt stieren Auges auf den Reiter; der Flüchtling ist im Tann verschwunden. Knapp vor dem Pelagier hält der Reiter den Gaul an mit scharfem Zügelruck, so daß das edle Tier aufbäumt. Jetzt erkennt Euseb erst zu seinem Schrecken in dem Reiter seinen Gebieter, den Abt Alphons von Alpirsbach, und grüßt denselben demütig und angsterfüllt.

Euseb und eine Schar mit Schußwaffen ausgerüsteter Bauern feuern von den Felsen herab in die eingekeilte Menge, und nach jedem Schuß stürzt ein Franzose tödlich getroffen nieder. Ein Verzweiflungskampf an den beiden Schluchtausgängen entbrennt, doch die Bauern halten die Sperre, wenn ihrer auch schon viele schwerverwundet gefallen sind.

Stramm richtet sich Euseb auf und spricht mit besonderer Betonung: „Jagt das welsche Gesindel fort, Herr! Wir helfen Euch!“ Alphons seufzt. Das giebt dem Pelagier Mut zu weiteren Bemerkungen: „Jagt die Schandmenschen fort, ehe es zu spät!“ „Wenn ich das nur könnte! Die Greuel sind fürwahr himmelschreiend!“

Dann besteigen sie selbst die Fahrzeuge, die Gäule ziehen an, fort geht es aus der Waldheimat. Auf Geheiß des Gesandten huldigt das Klostervolk von Alpirsbach dem neuen Herrn und Gebieter, dem Herzog Eberhard von Württemberg, unter Salutschüssen der herzoglichen Truppe. In diesem Augenblicke kommt Euseb herangestürmt. In die Hochrufe auf den Landesherrn mischt sich ein gellender Schmerzensschrei.

Fassungslos rennen die Brüder durcheinander, erregt verlassen auch die Patres ihre Zellen. Euseb wird zum Abt geführt, dem er hastig Meldung macht vom Anzug der gefürchteten französischen Musketiere. Lächelnd nimmt Abt Alphons den Bericht entgegen und sagt: „Die kommen rascher, als ich erwartet! Du hättest jedoch ruhig in deinem Revier bleiben können!“

Was willst du hier? Dein Gehege ist doch oben im Zankwald!“ Demütig, die Mütze in der Faust, steht Euseb vor dem Gebieter: „Verzeiht Ew. Gnaden! Ich bin Euch nachgelaufen, um Euch Geleit zu geben und zu schützen!“ „Warum hast du so nahe der Straße geschossen?“ „Es galt Euer Leben zu retten!“ „Wie, was?“ „Erlaubt mir, Euch zu begleiten! Ich bürge sicheres Geleit!“ „Wo sind die Musketiere?“

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