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Aktualisiert: 18. Juli 2025


Sie lächelten und sprachen von ihrem Glück. Vor sich hatten sie ein Parterre von Hafengesindel. Die begannen aufzustehen, sie sprangen auf die Bänke. Ein drohender Lärm erhob sich in den Scharen. Die Frauen auf der Estrade sahen furchtbare Gesichter durch die rauchige Luft schimmern. Die Männer hatten feuchte, schmutzige Kleider, die übel rochen.

Zerschlissener Boden, Feuchtigkeitsflecke an der Decke, Lampen, die rauchten. Der eiserne Ofen mitten im Zimmer verbreitete Wärme und Kohlendunst. Im Augenblick waren alle Plätze besetzt. Zunächst der Estrade saßen Frauen, anständig wie in der Kirche, feierlich wie unter dem Brauthimmel, und hinter ihnen Tagediebe und Nähmädchen.

Unter Gesang und Gelächter kam die entfesselte Schar vor die Estrade, wo der Tanz begonnen hatte; hier konnte sie nicht weiter, die angesammelte Menge versperrte den Weg nach rückwärts und seitwärts.

Da waren scharfe Ellenbogen und scharfe Zungen; Gassenjungen und Soldaten, Mägde und Scheuerfrauen; friedliche Polizisten und lärmender Pöbel. Die Armee war neu und modern. Die Bälle verloren an Reiz, die Schenken standen leer. Elegants und Hafengesindel, alles ging zur Heilsarmee. Im Saale war die Decke niedrig. Ganz im Hintergrunde stand eine leere Estrade. Ungestrichne Bänke, geliehene Stühle.

»Ich findesagte Lheureux zu dem Apotheker, der sich nach der Estrade durchdrängelte und gerade an ihm vorüberkam, »man hätte zwei venezianische Maste aufpflanzen und sie mit irgendeinem schweren kostbaren Stoff drapieren sollen, mit einer Nouveauté. Das würde sehr hübsch ausgesehen haben!« »Gewißmeinte Homais. »Aber Sie wissen ja! Der Bürgermeister macht alles bloß nach seinem eignen Kopfe.

Leise und schmeichelnd tönte von fern die Musik. Im goldenen Saal, durch dessen Fenster die Glut des Abendhimmels hineinströmte, während viele hunderte flammender Kerzen alle Wände und Pfeiler aufleuchten ließen wie gelbes Feuer, wurde getanzt. Es war noch fast leer, als wir eintraten. In wiegendem, lockendem Rhythmus klang die süße Walzerweise der »Schönen blauen Donau« von der Estrade.

Die Heilssoldatinnen auf der Estrade wankten, und auf ihren Stirnen perlte der Schweiß. Sie riefen und beteten um Stärke. Plötzlich fuhr ein Hauch durch die Luft, ein Flüstern schlug an ihr Ohr. Sie wußten nicht, woher es kam, aber sie fühlten einen Umschlag. Gott war mit ihnen. Er kämpfte für sie. Aufs neue in den Kampf!

Über ihm auf einer der Stufen, die zur Estrade führten, stand Bebel, die dunkelglühenden Augen fest auf den Redner gerichtet, während seine Finger sich nervös bewegten, sich spreizten und wieder zusammenzogen, als prüften sie ihre Kraft.

In ihrem kleinen, aufs geschmackvollste dekorierten Boudoir saß Ida auf einer Estrade am Fenster, das Lockenköpfchen in die Hand gestützt. War es doch, als sei das Mädchen in dieser Nacht noch tausendmal schöner geworden!

Die hohle Estrade, unter der die Hölle war und über der, an einen Pfeiler angebaut, das geländerlose Gerüst eines Balkons das Niveau des Paradieses bedeutete, trug nur noch dazu bei, die Täuschung zu verringern. Denn dieses Jahr hundert hatte in der Tat Himmel und Hölle irdisch gemacht: es lebte aus den Kräften beider, um sich zu überstehen.

Wort des Tages

mützerl

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