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Bringen Sie uns doch, Herr Mack, das lederne mit Sammet ausgefütterte Futteral zu dem Falken! gebot die Herrin. Nun, gnädige Großmama? fragte der Erbherr. Was haben Sie? Ich will meinen Falken mitnehmen! Wie, Excellenz, Ihren Falken? Ich weiß nicht anders, als daß die Edelsteine Fideicommiß sind?

Oh, versetzte lachend der Erbherr: das wäre in diesem hiesigen Boden gar keine Kunst, lieber Windt! Nein, bleiben Sie, wie bisher, auf festem Boden!

Möge sein Wein nicht die Eigenschaft jenes Getränkes haben, das die Zauberjungfrau im berühmten Oldenburger Horn unserm Ahnherrn, dem Grafen Otto darbot. – Der Erbherr trank und reichte den Pokal an Ludwig.

Ottoline weinte ihre letzten Thränen, der Erbherr trat herein im stummen männlichen Schmerz, der Schloßkaplan, die Kammerfrauen, Windt, die Dienerschaft, Alle still, leise schluchzend. Bereits am Morgen dieses Tages hatte Ottoline das heilige Nachtmahl empfangen. Jetzt begann der Schloßkaplan laut zu beten, während die ganze Dienerschaft auf die Kniee sank.

Nach diesen Worten, welche offenbar eine gereizte Stimmung des Gebieters kund gaben, klingelte der junge Reichsgraf und Erbherr und der Diener öffnete dem Haushofmeister der alten Gräfin die Zimmerthüre.

Du wirst verstehen, lieber Vetter, was der Herr Ambassadeur meinen, erläuterte der Erbherr: und seine Güte, die ich für dich in Anspruch zu nehmen mich erkühnte, um dir einen recht guten und treuen Dienst zu leisten, hat mir zugesagt, dir nützlich sein zu wollen. Sieh, lieber Vetter, ich glaube dich nicht falsch zu beurtheilen, wenn ich meine, daß du nicht für den Kriegerstand geboren bist.

Mitten in die endlosen Klagen des redlichen Intendanten leuchtete ein Strahl der Freude; unverhofft kam der Erbherr an, geleitet von einer Reiterabtheilung, und sah sich freudig begrüßt; doch konnte sich Windt nicht enthalten, als er jenen von Weitem erblickte, auszurufen: Gott wie sieht unser Herr aus? Wie ein Busch verhagelter Petersilie!

Da thäte es Noth, lieber Windt, warf der Erbherr ein, das dänische Grafendiplom aus dem Kniphäuser Archiv, wo nicht gar aus Kopenhagen erst hierher kommen zu lassenehe das kommt, steht hier kein Stein mehr auf dem andern! Mit nichten, gnädigster Erbherr, entgegnete Windt.

Falls Windt bereits in Pyrmont, Bückeburg oder Stadthagen sei, solle ihn der Erbherr ohne Verzug von jedem gethanen oder beabsichtigten Schritt unterrichten.

Von Zeit zu Zeit kamen auch mehrere der hohen Befehlshaber aus Arnhem herüber geritten, und eines Tages geschah es, daß der Erbherr den Prinzen Ernst August von Großbritannien und noch einen Herrn in sein Schloß einführte, die Bewohner desselben freundlich begrüßte und sich genau nach allen Verhältnissen erkundigte, da diese jeder kommende Tag wieder anders gestaltete.