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Aktualisiert: 11. Juni 2025
Dem Vetter schrieb der Erbherr in einigen flüchtigen Zeilen, daß er ihn noch in Doorwerth zu treffen wünsche, daß er sich aber vorbereiten möge, dann mit ihm zur Armee zu gehen, es sei ihm eine Offizierstelle beim Regiment Orange-Geldern ausgemacht; der Erbprinz wünsche, daß Graf Ludwig in so bewegter Zeit nicht müßig seine Jugend verträume, sondern vielmehr eine Laufbahn einschlage, die zu Ruhm und hoher Stellung im Leben führen könne, und er, der Erbherr, könne diesem Wunsche und dieser Ansicht nur beipflichten.
Acht Wochen später und zwar nach erfolgter Uebergabe der Herrlichkeit Doorwerth soll der zweite Termin nicht mit der gleichen Summe, sondern mit hunderttausend Gulden erfolgen, und außerdem soll der Erbherr, innerhalb der ersten acht Tage, in denen er im Besitz der Herrlichkeit ist, der hochgräflichen Frau Großmutter eine bündige Obligation auf fünfundzwanzigtausend Reichsthaler in Gold behändigen.
Mögen sie das Alles ganz nach ihrem Gefallen machen, wenn es sie nur zufrieden stellt. Also der Erbherr ist frei? das freut mich; wie lebt er? wie leben die Seinen? fragte Ludwig. Sie leben in Trauerkleidern! entgegnete Windt. Es wird Sie schmerzen, Herr Graf; ich sehe schon, mein Brief hat Sie nicht mehr getroffen; ich hatte Befehl, Ihnen den betrübenden Fall zu melden. Um Gott, welchen Fall?
Mir ist noch gar nicht wohl bei der Sache; die Untersuchung wird streng geführt, der Rathspensionär van der Spiegel, der tapfere Admiral van Kinsbergen und unser Erbherr sind Leidensgenossen, und wir haben Terroristen im Rathe der Generalstaaten sitzen.
Er ist ein ungetreuer Hund! Die gnädige Frau Reichsgräfin Excellenz sollen Alles wissen! Die macht mir aber den Kopf auch warm genug. Ich soll durchaus den Vergleich noch zu Stande bringen, der in Varel abgebrochen wurde! Pah! Möcht’ es ja von Herzen gern thun, kann ich denn? Wo ist der Erbherr? Wissen Sie es? Ich weiß es nicht. Ohnlängst war er in Amsterdam, dann im Haag, und wo nun?
Sie hat viel und lange gelitten, und Ihrer, Herr Graf, hat sie, wie mir Ihre Frau Großmutter vertraute, noch in den letzten Minuten gedacht. Und der Erbherr, wie trug er diesen Verlust? fragte der Graf. Er empfand ihn tief und schmerzlich, ganz gewiß, antwortete Windt, wenn er auch die Größe des Verlustes nicht zu ermessen wußte.
Das war Plautus, liebster Windt! versetzte der Erbherr. Da war auch ein alter Grieche, hieß Euripides, der sprach: Sei guten Muthes, denn Großes kann Gerechtigkeit dir nützen. Ich habe treu dem Vaterlande gedient, und wäre wohl des bessern Lohnes werth, doch nichts davon. Was bringen Sie mir? Haben Sie Nachrichten aus Deutschland, von der Großmutter, von meiner Frau?
Der Erbherr, allerdings sehr angegriffen und mitgenommen aussehend, saß bald im vertrauten Gespräch mit Windt; es handelte sich um die verwickelte Angelegenheit, der beste Wille war da, aber Geld fehlte und neue Schwierigkeiten thürmten sich entgegen.
Vetter! rief der Erbherr außer sich, und die so plötzlich nahe tretende Erfüllung eines seit Jahren gehegten Lieblingswunsches erfüllte seine Seele mit hohem Entzücken. Zweiter Theil. Die Flüchtlinge. Motto: Wo ich sei, und wo mich hingewendet, Als mein flücht’ger Schatten Dir entschwebt? =Schiller.= Sophia Botta. Anders sah es aus in der Herrlichkeit Doorwerth, aber nicht besser.
Als am Morgen dieses Tages der Erbherr mißmuthig und schweigsam aus dem Schlosse Varel fuhr, war es seine Absicht, nur bis zum Strande zu fahren, und sich auf seiner Jacht einzuschiffen, seine Dienerschaft aber, bis auf die nöthigste, wieder zurückzusenden.
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