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Aktualisiert: 19. Juni 2025


Nach diesem Ausspruch mußte Frau Heßling sich hinter den Ofenschirm zurückziehen, denn alle drei drangen gleichzeitig auf sie ein. „Das ist das Neueste!“ riefen Emmi und Magda. „Also wie war die Geschichte!“ Wogegen Diederich donnernd dem Weiberklatsch Einhalt gebot. „Wenn wir deinen Männerklatsch angehört haben!“ riefen die Schwestern und suchten ihn fortzudrängen von dem Ofenschirm.

Bürgermeister Doktor Scheffelweis beglückwünschte sie, mit dem Hinweis, daß einerseits der tätige Bürger, andererseits der emporstrebende Arbeiter –. Und schon in der nächsten Sitzung griff Diederich in die Verhandlungen ein. Zur Debatte stand die Kanalisation der Gäbbelchenstraße.

Sie war fort mitsamt der Kette. Mahlmann sagte: „Wie lange sind Sie schon in Berlin, Herr Göppel?“ „Jawohl!“ – und Göppel wendete sich an Diederich. „Dreißig Jahre bin ich hier, aber das ist mir denn doch noch nicht passiert.“ Und stolz trotz allem: „Sehen Sie, das gibt’s in Netzig überhaupt nicht!“ Nun mußte man, statt zu essen, auf das Polizeirevier und ein Verhör bestehen. Und Agnes hustete.

So ging es weiter, und nie hatte Diederich ein schöneres Leben gekannt. Sein Freund, der Portier, unterrichtete ihn zuverlässig, wohin man fuhr. Auch kam es vor, daß ein salutierender Beamter ihm eine Meldung machte, die er herablassend entgegennahm, oder daß einer Direktiven zu erbitten schienund dann erteilte Diederich sie in unbestimmter Form, aber gebieterisch.

Ihm war bange: vor den Bestien, die von rechts und links auf ihn zustürzten, ohne anderen Laut als den des Atems, den sie über ihn hinstießenund vor dem jungen Mädchen, dessen Blumenduft ihm voranzog. Ganz hinten wandte sie sich um und sagte: „Ich mag das Renommieren nicht!“ „Wirklich?“ fragte Diederich, vor Freude gerührt.

Diederich sah ihm lange nach. „Ich weiß wohl,“ sagte er, „man soll sich nicht umdrehen; aber das ist nun mal das Höchste, es zieht einen hin!“ Dennoch hatte der Vertrag mit Wulckow nur seine Sorgen vergrößert.

So was sagt man, aber sie sind gar nicht so dumm, sie wissen, was sie wollen ... Der Dümmere ist der Klügere“, schloß sie herausfordernd, und Diederich nickte mit Ironie. Da sah Buck ihn an, aus Augen, die auf einmal wie irrsinnig waren.

Was glauben Sie wohl, wenn Sie von Ihrer Tieckstraße bis hierher zum Halleschen Tor gehen, dann sind Sie ja schon dreimal durch ganz Netzig gestiegen ... Na, nächsten Sonntag kommen Sie nun aber zum Mittagessen!“ Diederich versprach es. Als es so weit war, hätte er lieber abgesagt; nur aus Furcht vor seinem Vater ging er hin. Diesmal galt es sogar ein Alleinsein mit dem Fräulein zu bestehen.

Diederich tat geschäftig und als sei er nicht aufgelegt, sich mit ihr zu befassen. Sie wollte wieder vom Theater anfangen, aber er schnitt mit rauher Stimme ab: er habe für so etwas keine Zeit. Ach ja, ihr Papa habe ihr gesagt, Herr Heßling studiere Chemie? „Ja. Das ist überhaupt die einzige Wissenschaft, die Berechtigung hat“, behauptete Diederich, ohne zu wissen, wie er dazu kam.

Es war ein unbegreifliches Verhängnis, ein schäbiger Widerstand von Menschen und Dingen, der Diederich erbitterte. Wenn Sötbier nicht dabei war, schlug er mit dem Pultdeckel und schleuderte Briefordner in die Ecken.

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