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Diede geworden, eines wohlhabenden Juristen, der in der Residenz Kassel ein großes Haus machte. Die Eltern waren mit dieser Verbindung nicht einverstanden, aber doch hielt Charlotteauch nach der Bekanntschaft mit Humboldtan dem Verlöbnis fest und wurde bald nach dem Tode der Mutter Diedes Gattin.

Der Senator von Rom, Graf Rezzonico, war schon früher, aus Deutschland zurückkehrend, mich zu besuchen gekommen. Er hatte eine innige Freundschaft mit Herrn und Frau von Diede errichtet und brachte mir angelegentliche Grüße von diesen werten Gönnern und Freunden; aber ich lehnte, wie herkömmlich, ein näheres Verhältnis ab, sollte aber doch endlich unausweichlich in diesen Kreis gezogen werden.

Das gesellschaftliche Leben in Kassel täuschte sie anfangs darüber hinweg, daß ihre Ehe nicht glücklich war, aber die Abneigung gegen Diede führte zu einem Bruch, als sie in ihrem Hause, in dem zahlreiche Offiziere verkehrten, die Bekanntschaft eines Kapitäns von Hanstein machte und diesem ihre Neigung zuwandte.

Jene genannten Freunde, Herr und Frau von Diede, machten ihrem werten Lebensgenossen einen Gegenbesuch, und ich konnte mich um so weniger entbrechen, mancherlei Art von Einladungen anzunehmen, als die Dame, wegen des Flügelspiels berühmt, in einem Konzerte auf der kapitolinischen Wohnung des Senators sich hören zu lassen willig war und man unsern Genossen Kayser, dessen Geschicklichkeit ruchbar geworden, zu einer Teilnahme an jenen Exhibitionen schmeichelhaft eingeladen hatte.

Oktober 1814 schrieb sie an Wilhelm von Humboldt, der damals als preußischer Abgesandter auf dem Wiener Kongresse weilte. Wir wissen, daß dies der Anfang jenes Briefwechsels war, den Humboldt bis zu seinem Todezuletzt mit rührender Entsagunggeführt hat, und der Charlotte Diede einen ruhigen Lebensabend geschaffen hat.

Frau von Diede spielte sodann, sehr große Vorzüge entwickelnd, ein bedeutendes Konzert, und man bot bald darauf unserm Freunde den Platz an, dessen er sich denn auch ganz würdig zu machen schien, wenn man dem Lobe trauen darf, das er einerntete.

Auf weiten Reisen nach Frankreich, Spanien, Italien und England hatte er Welt und Menschen kennen gelernt, und nach jahrelanger Muße, in der er sich auf seinen Besitzungen ganz seinen Forschungen widmen konnte, hatte er in der Zeit schwerster vaterländischer Not sein überragendes Wissen und seine Kraft in den Dienst des Vaterlandes gestellt, hatte die Berliner Universität mitbegründet und weilte damals, als Charlotte Diede sich in ihrer Not an ihn wandte, auf dem Wiener Kongreß.