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Mit 11 Abbildungen Urteile: =Nationalzeitung=: Richard Schaukal verbreitet sich in sachlicher Weise über E. T. A. Hoffmann, einen Vorfahren, dem Schaukal selber in seinem dichterischen Streben mannigfaltig verpflichtet ist.

Die Menschen bei Kleist, die dichterischen Gestalten, in denen er sein eigenes Wesen am tiefsten ausgeprägt hat, streben alle leidenschaftlich nach Klarheit; sie ~fordern~ diese Klarheit als ihr sittliches Grundrecht. »Gott der Gerechtigkeit« so ruft Sylvester in den »Schroffensteinern« aus »Sprich deutlich mit dem Menschen, daß er 's weiß auch, was er sollAber dieser Ruf bleibt ungehört, Sylvester muß erfahren, daß ein grausiger Zufall, ein sinnlos-tückisches Geschick mit ihm gespielt hat: »'s ist abgetan, wenn ihr euch totschlagt, ist es ein Versehen!« ... Die Welt wird dem Menschen, der Mensch wird sich selbst zum Rätsel, weil Gott es ihm geworden ist.

Die gewandtesten dichterischen Gaben, edle menschliche Eigenschaften, ein Charakter voll Gesinnung und ein herbes tragisches Schicksal hatten die Nachrufe, ganz in der ungeteilten Hingebung, wie sie in den Blättern erschollen, verdient.

Aus dem Überschwang des Gefühls, aus dem dichterischen Traum von großartigen und erschütternden Begebenheiten, aus Unfreiheit und Unbefriedigtheit, die im Jenseits der Phantasie erschaffen will, was ihr die schmerzensvolle Gegenwart vorenthält, gewinnt das Werk in zielstrebiger Anspannung eines immer entschiedener werdenden Kunstwollens seine bedeutende Form.

Der Alchemist glaubte an Elementargeister, die die ganze Natur erfüllen; der moderne empfindende Dichter fühlt ebenfalls die Natur überall von lebendigem Geisterhauch umweht; ihm ist es zu einer festen, dichterischen Vorstellung geworden, daß allem in der Natur ein Geist einwohne, es umschwebe.

Ist dies nicht der Fall, fehlt uns der Eindruck der Wirklichkeitsgemässheit, so sehen wir in ihnen eben willkürliche Erzeugnisse der dichterischen Phantasie, die mit der Wirklichkeit nichts zu thun haben. Diesen Eindruck der Wirklichkeitsgemässheit können wir aber nur gewinnen, wenn wir bereits wissen, wie es um die Wirklichkeit bestellt ist. Indessen so meint man die Sache nicht.

Beim Abschiedskommerse hatte ich die Rede zu halten. Meine Kommilitonen trauten mir nach etlichen dichterischen Versuchen, die ich hinter mir hatte, Erkleckliches zu, und an tüchtigen Redensarten von der Sonne der akademischen Freiheit hätte es auch nicht gefehlt, wenn ich nicht beim zweiten Satze steckengeblieben wäre.

Das deutsche Schicksal, bald darauf das Schicksal des großen Einzelnen, ward ihm das Land seiner dichterischen Erlösung. Hinter den großen Stationen des Individuums, der Rebellion, dem Kampf um die Frau, der Bewältigung der Historie kommt die Frage nach Sinn und Möglichkeit des machtvollen Seins. Menschliches wie Politisches verlangt jetzt weitere Synthese.

In einem fast erschreckenden Sinne ist hier eine lange Zeit der Gebildete allein in der Form des Gelehrten gefunden worden; selbst unsere dichterischen Künste haben sich aus gelehrten Imitationen entwickeln müssen, und in dem Haupteffect des Reimes erkennen wir noch die Entstehung unserer poetischen Form aus künstlichen Experimenten mit einer nicht heimischen, recht eigentlich gelehrten Sprache.

Wir legen diesen Gegensatz nicht bloß durch eine äußerliche begriffliche Reflexion in die dichterischen Gestalten Kleists hinein: sondern er selbst hat ihn empfunden und mit überraschender Schärfe ausgesprochen. Vom Käthchen von Heilbronn sagt er einmal, daß es die »Kehrseite der Penthesilea« sei: ein Wesen, das eben so mächtig sei durch gänzliche Hingebung, als jene durch Handeln.