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Hinter ein ander begaben sich erst Männer, dann Frauen, dann Leibeigene und zuletzt die dajung von der Galerie des Hauses auf die kleine Plattform des dangei, auf der eine Priesterin mit einem alten Schwerte stand. Die betreffende Person, mit der die mela vorgenommen wurde, stellte einen Fuss auf einen alten Gong und die Priesterin bestrich ihren Arm von oben nach unten mit dem Schwerte.

Die Pflichten der dajung sind sehr mannigfaltig; ihre Hilfe wird bei bösen Träumen, Krankheit, Tod und Unglücksfällen von ihren Stammesgenossen beansprucht; eine wichtige Rolle spielen sie auch; wie wir später sehen werden, bei den Ackerbaufesten.

Darauf folgte die Aufrichtung des Opfergerüstes unter der pyramidenförmigen Hülle: fünf dajung knieten vor der

Diese lagen in Form von zwei gebundenen Schweinen, einem Huhn und zwei Küchlein rechts von den dajung, und einige Männer bemühten sich redlich, die Tiere durch Krauen von einem Überschreien der Gonge zurückzuhalten. Vor der Priesterschar lag ihr Lohn, bestehend in Schwertern, Zeug, Perlen und einem neuen tempajan. Alle Familien der amin aja und auch viele andere hatten hierzu beigetragen.

Der Vormittag des 5. Juni verlief nach dem tekok des Morgens sehr still. Erst gegen 2 Uhr mittags ertönte der Gong der Priesterinnen, als Zeichen, dass wieder etwas Besonderes vor sich gehen sollte; ich eilte daher aus meiner Hütte in die Wohnung des Häuptlings, wo die dajung mit dem Verfertigen ihrer pemali beschäftigt waren, was stundenlang dauerte.

Die eifrigen und gewandten dajung können allerdings, trotzdem sie einen Teil ihrer Einnahmen den sie beseelenden Geistern und höheren Göttern opfern müssen, sich durch ihr Amt eine reiche Erwerbsquelle erschliessen. Die Priesterinnen sind verpflichtet, den Verbotsbestimmungen strenger als die Laien nachzukommen.

Bei Tagesanbruch erschallte aus der Häuptlingswohnung lauter Gesang. Auf den Schluss des Festes begierig eilte ich nach oben und fand alle Festteilnehmer in der noch dunklen amin aja versammelt; sie standen unter dem noch geschlossenen Dachfenster um die dajung herum und stimmten unter deren Vorgang einen Gesang an, der an Ernst und Feierlichkeit nichts zu wünchen übrig liess.

Inzwischen hatten alle Männer, die an der Kopfjagd beteiligt gewesen waren, in der Galerie ihr Kriegskostüm angelegt und ihren Müttern und Angehörigen einen Hahn und ein Küchlein gebracht, um durch einige Priester und Priesterinnen für jede Familie gesondert die Vorzeichen zu beobachten. Die dajung schnitten dem Küchlein den Hals durch und suchten dann die Zeichen.

Im vorhergehenden ist ausführlich geschildert worden, wie die Priester vorgehen, wenn eine Häuptlingsfamilie von Krankheit getroffen wird. Gilt es nun eine Familie der panjin von Krankheit, bösen träumen oder Unglück zu befreien, so handeln die dajung im Prinzip wie bei den fürstlichen Personen, nur geschieht alles in kleinerem Massstab.

Alle Anwesenden bekamen einige Mehlpäckchen mit nach Hause, der Rest wurde unter der Häuptlingsfamilie und den dajung verteilt. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die im Laufe des Jahres geborenen Kinder zum ersten Mal öffentlich gezeigt; sie wurden, wie die Häuptlingskinder, von jungen Mädchen auf dem Rücken getragen. Abends gaben die Mütter den Kleinen zu Ehren ein Familienmahl.