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Aktualisiert: 22. Juni 2025


Breydel hörte die Erzählung kaltblütig mit an; denn alle diese Schandtaten waren ihm nicht so schmerzlich wie die Ermordung derjenigen, der er das Leben verdankte. De Coninck dagegen wurde immer zorniger, je mehr er dies schreckliche Schauspiel vor seinem Geist sich entrollen sah. Vaterland und Befreiung waren die beiden Gefühle, welche ihn zu solcher Leidenschaft entflammten.

»Ruhig, mein Freundantwortete De Coninck, »ruhig, und nehmt Vernunft an: Euer Leben schuldet Ihr dem Vaterland und dürft es nicht nutzlos wagen.« »Ich will nichts hörenfuhr Jan Breydel fort. »Ich danke Euch für Euren weisen Rat, aber ich mag und kann ihn nicht befolgen. Spart Eure Worte, sie sind fruchtlos

Wohlan, ihr eigenes Schwert soll sie vernichten; das sage ich EuchDe Coninck erschien in diesem Augenblick wie ein Prophet, der dem lasterhaften Jerusalem den Fluch des Herrn kündet; es war etwas so Furchtbares im Tone seiner Stimme, daß Breydel voll ehrfürchtiger Andacht seinen Worten lauschte.

Angesichts der vielen schrecklichen Sturmwerkzeuge, die beim feindlichen Heere emporragten, beschlossen sie endlich, ohne Rücksicht auf Breydels Widerstand, mit dem Feind in Unterhandlungen zu treten. Als der gereizte Breydel ihre Absicht merkte, brüllte er vor Wut wie ein verwundeter Löwe und stürmte mit einem unverständlichen Geschrei auf De Coninck los.

Zur großen Verwunderung seiner Mitbürger ließ De Coninck all das ohne Widerstreben geschehen und ging ruhig und anscheinend gleichgültig durch die Straßen; nur in den Versammlungen der Weber verkündete er die Befreiung des Vaterlandes und hielt so die Hoffnung in den Herzen seiner Brüder wach. Breydel war gar nicht mehr wiederzuerkennen. Düsteres Brüten hatte seine jugendlichen Züge alt gemacht.

»Männer von Brüggeschrie er, »es gilt jetzt Leben und Freiheit! Wir wollen den Verrätern zeigen, wie es mit den Brüggern steht und ob ein Pfund Sklavenfleisch unter uns zu finden ist; denn das glauben sie schon. Meister De Coninck liegt in Ketten

Sie gingen unverzüglich zu ihrem Obmann, um ihn sofort davon in Kenntnis zu setzen. De Coninck vernahm die Nachricht mit innerem Grimm.

Beim Eintreten betrachtete er wie ein mißtrauischer Fuchs die Menschen im Zimmer und zumal Meister Rogaert; denn er merkte gleich, daß dieser listiger war als die anderen. »Meister De Conincksprach Adolf, »wollet bitte näher treten. Ich habe eine Bitte, die Ihr mir nicht abschlagen werdet; denn meine ganze Hoffnung ruht auf Euch.

Das Geschrei, welches mählich wieder anwuchs, hinderte De Coninck, in seiner Rede fortzufahren; er winkte den umstehenden Anführern und ging mit ihnen an die Ecke der Steinstraße. Die Scharen öffneten sich ehrfurchtsvoll vor ihm, und überall begrüßte ihn der frohe Zuruf der Bürger. Alles drängte jetzt zu der Standarte, die neben dem Galgen aufgepflanzt war.

Ja, ich war ein Meuterer, und ich wußte es, aber nun bin ich ein würdiger Krieger. Die Franzosen sollen die Wandlung spüren.« »Von dieser Billigung unseres Fürsten habe ich Gebrauch gemachterzählte De Coninck weiter, »alle Freunde des Vaterlands zum allgemeinen Aufstand aufzustacheln, und das ist mir geglückt.

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