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Alsbald wandte sich Maria zu Machteld und sprach: »Kommt, laßt uns gehen; denn Adolf möchte ein wenig schlafen. Aus Dankbarkeit gegen Euch spricht er zu viel.« Das Mädchen folgte willig ihrer Freundin. Bald darauf trat der Wundarzt Rogaert ein, und Maria führte ihn zu ihrem Bruder. »Nun, Herr Adolf,« rief Rogaert und ergriff seine Hand, »ich sehe, es geht gut.
Meister Rogaert fürchtete nun doch ernst für sein Leben; denn auf den Schläfen des Kranken brannte heißes Fieber.
»Aber, Herr van Nieuwland,« antwortete Rogaert, »die Heilung Eurer Wunde läßt sich nicht beschleunigen, die Natur muß immer Zeit haben, die Wundflächen wieder zu vereinigen. Geduld und Ruhe werden Euch mehr helfen als alle Wundersteine. Aber wir wollten Euch noch mehr sagen. Wißt, daß die Franzosen überall die Herren spielen und mit jedem Tag hochmütiger werden.
Nach kurzem, tiefem Nachdenken ward plötzlich sein Gesicht finster; flehend blickte er den Arzt an und sprach: »O Gott! wie quälend wird nun meine Wunde, wie unerträglich das Krankenlager! Rogaert, werter Freund, o macht mich doch rasch gesund
»Ich weiß einen Platz,« erwiderte Rogaert, »wo Machteld in Sicherheit sein würde.« »O, Ihr rettet mich aus der Verzweiflung, sagt rasch, wo das ist!« »Meint Ihr nicht, Adolf, daß sie im Jülicher Lande bei ihrem Ohm Wilhelm in aller Ruhe bleiben könnte?« Bei dieser Frage erschrak der Ritter sichtlich. Sollte er Machteld in fremde Lande ziehen lassen?
Beim Eintreten betrachtete er wie ein mißtrauischer Fuchs die Menschen im Zimmer und zumal Meister Rogaert; denn er merkte gleich, daß dieser listiger war als die anderen. »Meister De Coninck,« sprach Adolf, »wollet bitte näher treten. Ich habe eine Bitte, die Ihr mir nicht abschlagen werdet; denn meine ganze Hoffnung ruht auf Euch.
Als Robrecht das hörte, konnte er seinen Zorn nicht länger zurückhalten. »Dietrich, mein treuer Freund,« sagte er zu ihm, »laßt, bitte, den verwundeten Adolf auf das linke Bett in meinem Schlafgemach tragen, und sorgt für ihn, bis ich zurückkomme! Schickt auch zu Meister Rogaert, daß er ihm die Wunde verbinde!«
»Nun, Meister Rogaert,« wandte sich Robrecht an einen der
Da es dir nun besser geht, kann ich bald Wichtiges mit dir besprechen, wenn Meister Rogaert es erlaubt; aber sie darf uns nicht hören, auch will ich erst Meister Rogaert erwarten. Nun bleib' ruhig, lieber Bruder, ich will Machteld in ein anderes Zimmer führen.« Der Ritter ließ sein Haupt in die Kissen sinken und stellte sich, als ob er ruhe.
Als er ihn gefunden glaubte, verklärte die Freude sein Gesicht, und er entgegnete: »Wahrlich, Meister Rogaert, dieser Ort scheint mir recht günstig; aber Ihr sagt selbst, daß die französischen Banden über ganz Flandern verstreut sind; deshalb wäre solche Reise für ein Edelfräulein wohl zu gefährlich. Mit einem Geleit stände es noch ärger.