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Aktualisiert: 29. Juni 2025
Und er erinnerte sich jetzt, wie erschrocken der eine blasse zusammengefahren war, als er, Carlo, plötzlich im Dunkel vor dem Wagen aufgetaucht war. Er streckte sich auf den Strohsack hin. Es war ganz finster im Zimmer. Jetzt hörte er, wie die Arbeiter laut redend und mit schweren Schritten über die Holzstufen hinabgingen. Bald darauf wurden beide Tore geschlossen.
»Es ist so kalt oben,« sagte Carlo. »Heut nacht haben wir gefroren. Ja richtig, ich soll dir bestellen, du möchtest nicht vergessen, das
Habt ihr das Geschäft aufgegeben? Ein Vierspänner ist gerade angefahren.« »Komm!« rief Carlo, »komm!« Geronimo blieb sitzen. »Warum denn? Warum soll ich kommen? Was hilft’s mir denn? Du stehst ja dabei und –« Carlo berührte ihn am Arm. »Still, komm jetzt hinunter!« Geronimo schwieg und gehorchte dem Bruder. Aber auf den Stufen sagte er: »Wir reden noch, wir reden noch!«
Geronimo rückte ungeduldig fort. Aber Carlo redete weiter, mit plötzlicher Lebhaftigkeit: »Wozu sollte ich denn – du weißt doch, ich esse und trinke nicht mehr als du, und wenn ich mir einen neuen Rock kaufe, so weißt du’s doch ... wofür brauch ich denn so viel Geld? Was soll ich denn damit tun?« Da stieß Geronimo zwischen den Zähnen hervor: »Lüg nicht, ich höre, wie du lügst!«
Das Dorf lag hinter ihnen, weiß dehnte sich die Straße zwischen Wiesen und Weinbergen, dem rauschenden Fluß entlang. Der Himmel war blau und still. ›Warum hab ich’s getan?‹ dachte Carlo. Er blickte den Blinden von der Seite an. ›Sieht sein Gesicht denn anders aus als sonst?
Aber gehabt habe ich von meinem Leichtsinn nicht so viel!« Er schnippte mit den Fingern. »Nein – nicht so viel! Es war im Grunde genommen ein klägliches Amüsement. Wenn ich mein Geld in Monte Carlo verloren oder in Paris verjubelt hätte – es wäre hundertmal vernünftiger gewesen.
Da griff der Blinde nach dem Arm des Fuhrmannes und sagte: »Lieber mir, lieber mir! Es könnte daneben fallen – daneben!« »Wieso daneben?« »Eh, nun! Zwischen die Beine Marias!« Alle lachten, der Wirt und Maria auch, nur Carlo stand regungslos da. Nie hatte Geronimo solche Späße gemacht!...
Und Carlo dachte: ›Vielleicht war es doch nicht klug, so rasch das Wirtshaus zu verlassen ... Die Börse liegt unter dem Bett, das ist jedenfalls verdächtig ...‹ Aber wie gleichgültig war das alles! Was konnte ihm noch Schlimmes geschehen?
Ah, nun kann er gleich wieder fort!... Und doch, vielleicht braucht es nur einen guten Griff und es ist geglückt ... Und er nähert sich dem Bett neben der Tür; hier auf dem Sessel liegt etwas – er fühlt danach – es ist ein Revolver ... Carlo zuckt zusammen ... Ob er ihn nicht lieber gleich behalten sollte? Denn warum hat dieser Mensch den Revolver bereitliegen?
Jetzt ist die Tourbie sogar durch eine Zahnradbahn mit Monte Carlo verbunden. Einst lief hier die Grenze, welche Gallien von Italien schied. Der weit sichtbare, aus mächtigen Trümmern aufsteigende Thurm, der als Thurm des Augustus bekannt ist, trotzt noch immer der Zeit.
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