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»Nä, noch net!« Hansjörg stellte sich breitbeinig vor das Budchen hin und fragte: »Ich muß noch wissen, ob nun Kasperle auch so groß wie Michele geworden ist.« »Unsinn, du Quatschpeter! Ein Kasperle wächst nicht, das bleibt immer nur so groß wie ein kleiner Junge,« brummte der Kasperlemann. »Nun raus mit den Pfennigen!« »Leben die Leute in Waldrast noch?« rief Fritz Dünnebein.
Da reise ich von Jahrmarkt zu Jahrmarkt, bin auf Schützenfesten, überall und immer, wenn ich erzähle: >Kasperle ist ausgerissen<, schreien die dummen Kinder: >Fein, fein!< Haue müßten sie alle haben!« »Kasperle soll weiterreden,« verlangten die Kinder vor dem Budchen. Da ließ der Kasperlemann das hölzerne Kasperle wieder zappeln.
»Das muß ich noch sehen,« flüsterte der Graf. »O weh, o weh, wenn da nur nicht eine Dummheit herauskommt!« Ein paar Diener liefen und holten den Kasperlemann, holten auch Kasperle, der sollte in des Kasperlemanns Budchen spielen. »Mach's nur gut!« ermahnte der Kasperlemann. Schwipp! hatte er einen Nasenstüber von Kasperles Fuß bekommen. »Au!« schrie er, und im Saal riefen sie: »Anfangen!«
Gespenst sein, ist fein,« echote es. »Morgen spielen wir Gespenster!« »Wie hat er es denn als Gespenst gemacht?« Das schwätzte laut vor dem Budchen durcheinander, und der Kasperlemann brummte: »So dumm bin ich nicht, euch das zu verraten. Wer spukt, kriegt was auf den Hosenboden, und nun still! Wer redet, bekommt einen Nasenstüber.«
»Er ist ja nicht mehr dort,« rief er darum schnell. »Ach so!« jammerten die Wutzelheimer Kinder enttäuscht. »Wo ist er dann?« Hansjörg drängte sich wieder ganz nahe an das Budchen, und klitsch! bekam er einen Backenstreich, aber tüchtig. Kasperle schlug mit seinem Holzbein derb zu, und Hansjörg brach in ein Jammergeheul aus: »Ich sag's meinem Vater!
Der Kasperlemann erzählt »Bimmelimbim, hollahe, ich bin da!« so rief unverdrossen ein Mann, der vor einem kleinen, mit einem roten Vorhang verhüllten Kasperletheater stand. Das Budchen befand sich auf einem großen Platz, auf dem es noch viele andere Buden gab, denn in dem Städtchen Wutzelheim war Schützenfest; dazu waren Karussellmänner und Schaubudenleute von weither gekommen.
Vergeblich rief der Kasperlemann den Kindern nach: »Meine Pfennige, meine Pfennige!« Husch, husch, war der Platz vor dem Budchen leer. Verdutzt sah der Kasperlemann den Kindern nach. »Das ist doch ein unnützes Gesindel, dies Kindervolk!« brummte er ärgerlich. »Alle meine schönen Pfennige sind futsch.« Er nahm seine Klingel und ließ sie laut tönen: »Bimmlimbim, bimmelimbim!«
Drittes Kapitel Kasperles Brief Der Kasperlemann in Wutzelheim kriegte seine Pfennige nicht, und er kehrte den Wutzelheimer Kindern erbost den Rücken. Ehe die am nächsten Morgen aufstanden, war der Kasperlemann samt seinem Budchen, das er auf einen Eselkarren geladen hatte, schon auf und davon gezogen. Weg war er. Niemand wußte wohin, niemand hatte ihn wegfahren sehen.