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Statt zu arbeiten, gaffte der roemische Plebejer lieber im Theater; die Schenken und Bordelle hatten solchen Zuspruch, dass die Demagogen ihre Rechnung dabei fanden, vorwiegend die Besitzer derartiger Etablissements in ihr Interesse zu ziehen.

Es müssen Messer schreiend aus den Taschen springen! Zerstochene und Säufer poltern im Lokal! Bordelle sollen bluten und Klaviere klingen! Exzesse rasen furchtbar bei der Reichstagswahl! Vom roten Forum aber tackt ein Trauermarsch. Ein König wird in die Familiengruft getragen. Ein feiner Graf besieht sich einen vollen Arsch. Es liegen Puppenjungen rund bei Lustgelagen.

Denke ferner an die Kneipen, Bordelle und an die andere Art von Bordellen, ich meine die Weinschenken und die Bierhäuser, schließlich an die so zahlreichen nichtsnutzigen Spiele, wie Würfelspiel, Karten, Würfelbecher, Ball-, Kugel- und Scheibenspiel! Treibt nicht alles dies seine Anbeter geradeswegs zum Raube auf die Straße, sobald sie ihr Geld vertan haben? Bekämpft diese verderblichen Seuchen!

Ich bin mit Recht verantwortlich für alle Schläge gegen Türen, auf die Platten der Tische, für alle Trinksprüche, für die Liebespaare in ihren Betten, in den Gerüsten der Neubauten, in dunklen Gassen an die Häusermauern gepreßt, auf den Ottomanen der Bordelle.

So erlaubte er zum Beispiel einigen Kardinälen für eine bedeutende Abgabe während der Monate Juni, Juli und August Sodomiterei! Auch legte er in Rom öffentliche Bordelle an, welche ihm jährlich an sogenanntem Milchzins 40.000 Dukaten einbrachten. Nun, wir werden später noch heiligere Päpste kennenlernen.

Etliche sah man mit Sonnenschirmen in der Hand und Papageien auf den Schultern. Andre wurden von Hunden, Gazellen und Panthern begleitet. Frauen libyschen Stammes ritten auf Eseln. Sie verhöhnten die Negerweiber, die den Soldaten zuliebe die Bordelle von Malka verlassen hatten. Manche säugten Kinder, die in Ledertragen an ihren Brüsten hingen.

Von Eugen VI., Calixt III. und Pius II., der sich schminkte und eine Krone trug, die 200.000 Dukaten wert war; ebenso von dem schändlichen Meuchelmörder Sixtus IV., der in Rom die ersten öffentlichen Bordelle anlegte und jeden seiner Kardinäle auf die Erwerbnisse von 20-30 Huren anwies; der für Geld die Erlaubnis erteilte, bei der Frau eines Abwesenden die Stelle des Mannes zu vertreten; der mit seiner Schwester einen Sohn zeugte, seine beiden Söhne zu unnatürlicher Wollust missbrauchte und unendlich viele andere Schandtaten beging: von allen diesen Päpsten schweige ich, obgleich ihre Geschichte gewiss sehr lehrreich und erbaulich sein würde.