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Aktualisiert: 8. November 2025
Hoch, hoch oben in den Wolken stand die Kirche, und auf ihrer Turmspitze die blonde Frau aus Solbakken, die schwenkte in der einen Hand ein rotes Taschentuch, in der anderen ein Gesangbuch und sagte: "Hierher kommst Du mir nicht, solange Du noch raufst und fluchst!" und als er schärfer hinsah, war es gar nicht die Kirche, nein, es war Solbakken, und die Sonne strahlte so hell auf all die hundert Fensterscheiben, daß ihm die Augen davon weh taten und er sie schließen mußte.
Aber das blonde Haar konnte heute kaum reicher sein, als es damals gewesen war, und der feuchte Glanz dieser blauen Augen, der ihm heute nur ein Zeichen trübseliger Langeweile schien, war ihm und anderen denn die halbe Klasse war in sie verliebt damals schwärmerische Idealität und echt weibliches Hingebungsbedürfnis gewesen. Nicht für lange.
Ganz so hatte Klaras Mutter ausgesehen, das blonde Mädchen mit den angehauchten Rosenwangen. Herr Sesemann wußte nicht, war er wachend, oder träumte er. »Papa, kennst du mich denn gar nicht mehr?« rief ihm jetzt Klara mit freudestrahlendem Gesicht entgegen. »Bin ich denn so verändert?« Nun stürzte Herr Sesemann auf sein Töchterchen zu und schloß es in seine Arme. »Ja, du bist verändert!
»Ach,« sprach die blonde Frau klagend, »all diese Schönheit tut mir im Herzen weh.« »Darf ich die Gründe einer so paradoxen Wirkung erfahren?«
Das schwarze Haar, die leuchtenden Augen, der hagere Körper vererbten sich von Glied zu Glied bei den Männern; das blonde Element aber und die kräftig gebaute Gestalt blieb den Frauen eigen; in ihnen floß norwegisches Blut, vermengt mit holländischem.
Da saß die blonde junge Frau, Maidis Mutter, auf einem kleinen Grashügelchen, ganz im Grünen, aber sie hatte andere Kleider an, als man bei uns hatte, etwas wie einen großen Mantel, der sie und das Kindlein, das sie auf dem Schoß hatte, ganz einhüllte. Und irgendwo kam Sonne her, die war im Haar und im Mantel und in den Gesichtern, da wurden sie ganz glänzend und ganz fremd und froh.
Auch seine junge Nachbarin hatte sich fest in ihr Tuch gewickelt und zurückgelehnt, aber der blonde Schwager +in spe+ schien sich davon nicht abschrecken zu lassen, sondern setzte das Gespräch unverdrossen, wenn auch nur auf seiner Hälfte, fort, bis der Zug in der Nähe der nächsten Station Lichtenfels pfiff.
Hier aber ist ein Gleiß und Glimmer, Ihr thun davon die Augen weh; Doch reglos steht sie, staunt nur immer, Die kleine blonde Wellenfee. Auf einmal fängt sie an zu weinen, Weiß nicht warum, weint leis sich aus, Und schlüpft dann auf behenden Beinen Zurück ins kühle Wasserhaus. Feierabend Über reifen
Aber obgleich er einsam, ausgeschlossen und ohne Hoffnung vor einer geschlossenen Jalousie stand und in seinem Kummer tat, als könne er hindurchblicken, so war er dennoch glücklich. Denn damals lebte sein Herz. Warm und traurig schlug es für dich, Ingeborg Holm, und seine Seele umfaßte deine blonde, lichte und übermütig gewöhnliche kleine Persönlichkeit in seliger Selbstverleugnung.
Das junge Mädchen an seiner Seite war, außer dem jungen blonden Mann, der noch gar nicht verstand, um was es sich hier eigentlich handelte und ein etwas verdutztes Gesicht in das allgemeine Vergnügen hinein machte, die Einzige von den Zuschauern gewesen, die nicht gelacht hatte; oder sie wollte es auch vielleicht verbergen, denn sie bog das Köpfchen, wie der Blonde in den Wagen stieg, tief nieder, als ob sie den Ausdruck ihres Gesichts vielleicht das ganze Gesicht verbergen wollte.
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