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Aktualisiert: 16. Juni 2025


Das war der zweite Meisterstreich Bismarcks, der damit den Keil zwischen Oesterreich und dem Bunde immer tiefer trieb.

Nun hatte der Fall des Abgeordneten Majunke, der als Redakteur derGermaniazu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden war, ungeheures Aufsehen erregt. Es war auch unzweifelhaft, daß seine Verhaftung kurz vor Beginn einer Reichstagssitzung nicht ohne Bismarcks Zustimmung erfolgte. Denn tatsächlich war das Urteil schon seit dem 23.

Der alte Buck war schon achtundvierzig dabei gewesen, er war sogar zum Tode verurteilt worden. „Ja, daß wir hier als freie Männer sitzen können,“ sagte Herr Göppel, „das verdanken wir solchen Leuten wie dem alten Buck.“ Und er öffnete noch eine Flasche Bier. „Heute sollen wir uns mit Kürassierstiefeln treten lassen ...“ Herr Göppel bekannte sich als freisinniger Gegner Bismarcks.

Und dachte dabei hie und da des ehemaligen Naturgeschichtslehrers, des Professors Noll, der der Abgott aller seiner Schüler gewesen war. Noch aus einem anderen Grunde bog Benno Stehkragen am Uhrtürmchen links in die Promenade ab: rechts vom Uhrtürmchen stand in den Anlagen das Riesendenkmal Bismarcks, das er nicht leiden konnte.

Die Erinnerung an den revolutionären Liberalismus von 1848, der mich in der Geschichtsstunde einmal begeistert hatte, verstärkte diesen Eindruck; von Freihandel und Schutzzoll verstand ich nichts, hatte also von dem Umfall der Mehrzahl der Liberalen in jener Schutzzollperiode Bismarcks keinen Begriff, sondern empfand, was ich hörte, wie eine innere Befreiung: es gab Menschen, es gab eine große Partei, die die Ideale der Freiheit und der Menschenrechte hochhielten, ich konnte mich zu ihnen bekennen, ohne, wie sonst immer, bei den Meinigen auf heftigen Widerstand zu stoßen. »Konservativ kann ich nicht seinschrieb ich im Frühjahr 1881 an meine Kusine, mit der ich, seitdem die Tante befriedigt die guten Resultate ihrer Erziehung konstatierte, wieder korrespondieren durfte, »das wäre dasselbe, als wenn ich für die Prügelstrafe und die Unterdrückung jedes wissenschaftlichen Fortschritts eintreten wollte.

Indes mochten auch an Bismarcks Ohren solche Drohungen gedrungen sein

Hans Blum gehörte zu den schmutzigsten und perfidesten Gegnern der Sozialdemokratie; um uns zu bekämpfen, war ihm jedes Mittel recht. Selbstverständlich war er ein begeisterter Verehrer Bismarcks, und dieser wollte ihm wohl. Aber er konnte ihn vor schimpflichem Untergang nicht retten. Blum wurde wegen ehrloser Handlungen die Advokatur entzogen.

Er, dessen Leben so lange sang- und klanglos dahingeflossen war, der seit Bismarcks Abschied für seine Begeisterungsfähigkeit keinen Gegenstand mehr gehabt hatte, berauschte sich an der Idee der Weltmacht, und die ungeheure Flottenforderung schreckte ihn nun nicht mehr.

Napoleons Einfluß war weiter geschuldet die Lösung der Luxemburger Frage im folgenden Jahre zuungunsten Deutschlands. Es liegt auf der Hand, daß diese Störung von Bismarcks Zirkeln durch Napoleon bei Bismarck Rache- und Vergeltungsgedanken aufkommen ließen und er danach gierte, die überragende Stellung Napoleons und Frankreichs in Europa zu brechen.

Wer wie er das Wesen des jetzt alles beherrschenden preußischen Staates und auch das Wesen und den Charakter Bismarcks kannte, konnte nichts anderes erwarten. Aber wie wollte er seine großpreußische Politik dem Verein gegenüber rechtfertigen und mundgerecht machen? Wir waren nicht enttäuscht, denn wir hatten uns keinen Illusionen hingegeben. Indes spann Schweitzer den alten Faden weiter.

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