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Ihn für ihresgleichen haltend, drängten sie ihn mit sich fort »viva la santa fede« brüllten die Wahnsinnigen, und in wenigen Minuten waren der Herzog die Bediensteten, alles was sich widersetzte, ermordet, und der Palast loderte hoch in Flammen auf. Berthold war immer fort und fort in den Palast hineingedrängt. Dicker Rauch wallte durch die langen Gänge. Er lief schnell durch die aufgesprengten Zimmer, aufs neue in Gefahr, in den Flammen umzukommen vergebens den Ausgang suchend. Ein schneidendes Angstgeschrei schallt ihm entgegen er stürzt durch den Saal. Ein Weib ringt mit einem Lazzarone, der es mit starker Faust erfaßt hat, und im Begriff ist ihm das Messer in die Brust zu stoßen. Es ist die Prinzessin es ist Bertholds Ideal! Bewußtlos vor Entsetzen, springt Berthold hinzu den Lazzarone bei der Gurgel packen ihn zu Boden werfen, ihm sein eignes Messer in die Kehle stoßen die Prinzessin in die Arme nehmen mit ihr fliehen durch die flammenden Säle die Treppen hinab fort fort, durch das dickste Volksgewühl alles das ist die Tat eines Moments! Keiner hielt den fliehenden Berthold auf, mit dem blutigen Messer in der Hand, vom Dampfe schwarz gefärbt, in zerrissenen Kleidern sah das Volk in ihm den Mörder und Plünderer, und gönnte ihm seine Beute.

Mehr Sonne muß die aufsprießende Pflanze erhalten, um zu gedeihen und Blüt und Frucht zu tragen. Euer Sohn hat ein reines wahrhaftiges Künstlergemüt, darum seid um alles übrige unbesorgtSo sprach der alte Maler Stephan Birkner zu Bertholds Eltern. Die rafften alles zusammen was ihr dürftiger Haushalt entbehren konnte, und statteten den Jüngling aus zur langen Reise.

Angiola, von heißer Liebe zu ihrem Retter entbrannt, verschmähte es in Italien zu bleiben, die Familie sollte sie für tot halten, und so Bertholds Besitz ihr gesichert bleiben. In M. beschloß er seinen Ruf durch ein großes Gemälde zu begründen, das er für die dortige Marienkirche malen wollte.

Nur Maria und die Kinder waren ganz ausgeführt, an der Figur Elisabeths schien die letzte Hand zu fehlen, und der betende Mann war noch nicht übermalt. Näher getreten erkannte ich in dem Gesicht dieses Mannes Bertholds Züge.

So ward Bertholds heißester Wunsch, nach Italien zu gehen, erfüllt. »Als mir Birkner den Entschluß meiner Eltern verkündete, sprang ich hoch auf vor Freude und Entzücken. Wie im Traum ging ich umher die Tage hindurch, bis zu meiner Abreise. Es war mir nicht möglich, auf der Galerie einen Pinsel anzusetzen.

Lassen Sie uns frühstücken, und dann nach der Mühle gehen, wo uns ein tüchtig zubereitetes Mittagsmahl erwartetIch hörte nicht auf, in den Professor zu dringen, und nach vielem Hin- und Herreden kam es endlich heraus, daß gleich nach der Ankunft Bertholds sich ein Jüngling, der auf dem Kollegio studierte, mit voller Liebe an ihn anschloß, daß diesem Berthold nach und nach die Begebenheiten seines Lebens vertraute, die der junge Mann sorglich aufschrieb und dem Professor Walther das Manuskript übergab. »Es war«, sprach der Professor: »solch ein Enthusiast, wie Sie, mein Herr, mit Ihrer Erlaubnis!

Schon die Eiskälte des Professors rücksichts Bertholds war mir fatal; aber seine Gespräche, die er mit den Kollegen, die an dem Mahl teilnahmen, führte, überzeugten mich, daß, trotz aller Gelehrsamkeit, aller Weltgewandtheit, sein Sinn fürs Höhere gänzlich verschlossen, und er der krasseste Materialist war, den es geben konnte.

Bertholds grausames wahnsinniges Betragen gegen Weib und Kind erregte die Aufmerksamkeit der Nachbaren, die es der Obrigkeit anzeigten. Man wollte ihn verhaften, als aber die Polizeidiener in seine Wohnung traten, war er samt Frau und Kind spurlos verschwunden.

»Bertholds Geschichte hat etwas Entsetzliches und Grauenvolles«, sprach ich zu dem Professor, »ich halte ihn, unerachtet er es nicht geradezu ausgesprochen, für den ruchlosen Mörder seines unschuldigen Weibes und seines Kindes.« »Es ist ein wahnsinniger Tor«, erwiderte der Professor, »dem ich den Mut zu solcher Tat gar nicht zutraue.

Ich ahnte, was mir der Professor gleich darauf sagte: »Dieses Bild«, sprach er, »ist Bertholds letzte Arbeit, das wir vor mehreren Jahren aus N. in Oberschlesien, wo es von einem unserer Kollegen in einer Versteigerung gekauft wurde, erhielten. Unerachtet es nicht vollendet ist, ließen wir es doch statt des elenden Altarblatts, das sonst hier stand, einfügen.