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Aktualisiert: 25. Mai 2025


Nun bedurfte ich jener Vermittlung nicht; denn schon waren wir vor dem Hause und schritten über die gelben Blätter der Linde, die der Novembersturm herabgefegt hatte, auf die niedrige Haustür zu. Bei dem Klingeln der Schelle kam uns Frau Beauregard aus der Küche entgegen, und nachdem sie sich sorgsam ihre Hände an der weißen Schürze abgetrocknet, wurden wir in das kleine Wohnstübchen genötigt.

"Ein Nähkästchen", sagte er, ohne aufzublicken. "Für Lenore Beauregard; meine Schwester will's ihr zum Geburtstag schenken." Ich sah ihn von der Seite an; ein übermütiges Lächeln stieg in mir auf. "Die Lore ist wohl dein Schatz, Christoph?" Der eckige Kopf des guten Jungen wurde bis unter die Stirnhaare wie mit Blut übergossen bei dieser treulosen Frage.

Ich kaufte zwei Paar, und bald nachdem ich den Laden verlassen, hatte ich einen Jungen von der Straße aufgefischt. "Bring das an die Lore Beauregard", sagte ich, "einen Gruß von der Frau Bürgermeisterin, hier wären die Handschuhe für die Tanzstunde! Und dann bring mir Bescheid; ich warte hier an der Ecke auf dich." Nach zehn Minuten war der Junge wieder da. "Nun?"

Auch Frau Beauregard hatte es sich nicht nehmen lassen, wenigstens als Aufwärterin an dem Ehrenfeste ihres Kindes teilzunehmen. In einer frisch gestärkten Haube, bald mit Kuchenkörben, bald mit einem großen Präsentierteller beladen, ging sie zwischen den Gästen ab und zu. Endlich begannen die Musikanten anzustreichen, deren heute vier an einem Tische saßen.

Zwei schwarze fremdartige Augen, wie ich sie lange nicht, aber wie sich sie einst gesehen, trafen in die meinen; ich wußte jetzt, daß es Lenore Beauregard sei. Sie war größer geworden, und unter den braunen Wangen schimmerte das Rot der vollsten Jungfräulichkeit; aber noch immer war ihr in der Haltung jene graziöse Lässigkeit eigen, die mir unbewußt, schon einst mein Knabenherz entführt hatte.

Während dieser visionären Träumerei hatte die Frau Beauregard mit meinem Freunde, dem ich, wie billig, das Wort überlassen mußte, Gründe und Gegengründe auszutauschen begonnen, bis sich die Sache, nachdem auch der Name der Bürgermeisterin in die Waagschale gelegt war, mehr und mehr zu unsern Gunsten neigte. "Und da stehen ja schon die Tanzschuhe!" sagte Fritz.

"Ist Herr Beauregard denn auch ein Schuhmacher?" Die Frau schüttelte den Kopf. "Sie wissen ja wohl, Fritz, daß er, leider Gottes, ein Tausendkünstler ist! Er mußte Ihnen doch auch Ihre Taschenuhr im Frühjahr reparieren! Die Schühchen hat der dem Kinde auf Weihnachten schon im voraus gemacht."

"Ist das Ihr Vater, Mamsell Lore?" fragte Charlotte, indem sie mit dem Finger nach der Tür wies. Lenore blickte hin und fuhr zusammen. "Mutter!" rief sie und faßte wie unwillkürlich den Arm der noch vor uns beschäftigten Frau. Frau Beauregard, als nun auch sie ihren lebhaft gestikulierenden Eheherrn bemerkte, schien von dessen Anwesenheit keineswegs erbaut; aber sie nahm sich zusammen.

"Oder hast du Lust auf die Wilde-Gans- Jagd?" Ich hatte zwar die Lust; ich wußte aber nicht recht, wie und es mit Fug beginnen sollte. So kehrten wir denn in den Saal zurück. Frau Beauregard ging nach ihrer Wohnung; aber sie kehrte unverichtetersache wieder. Der Lore sei unwohl geworden, sagte sie; sie liege schon im Bett, der Vater sitze bei ihr.

Die andern Mädchen standen bei ihren Müttern und ließen sich von ihnen die verschobenen Schärpen und Haarbänder zurechtzupfen. Frau Beauregard kam eben mit neuen Erfrischungen zur Tür herein; sie hatte ihre Tochter nicht gesehen. Nun suchte ich Fritz. Er stand in der Ecke am Musikantentisch und füllte die leeren Gläser wieder. "Wo ist Lore?" fragte ich.

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