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Aktualisiert: 25. Juni 2025
Ata-Mono kannte keine Furcht; und als der wunderbare Baum wie eine rote Fackel über das Wellengewühl des Meeres aufrecht daherkam und seine finsteren Zweige wie schwarzen Rauch in die Luft streckte, da wich der sehnsüchtige Träumer nicht zurück, denn er war ja der erste Vertraute, den die Bäume sich unter den Menschen auserwählt und dem sie ihre Rindenschrift in einer guten Stunde zu erkennen gegeben hatten; und er kannte keine Furcht vor den Bäumen, auch nicht vor diesem seltsamen übers Meer gewanderten Baumriesen.
Die oben in den Bäumen klatschten Beifall, und die, die unten standen, verneigten sich und murmelten Beifall. Hundert Schritte vor dem Tor und den vier Türmen der Provinzhauptstadt, wo das Frauengedränge am Wege am dichtesten war, hörte Ata-Mono plötzlich einen allgemeinen Schrei des Entsetzens.
Diese Frau hatte Ata-Mono nichts versprochen, und die Länder ehren heute noch ihr Andenken und ihr singendes Lachen. Als der große chinesische Weise und Wissende und sein lieblich lachendes Weib nach glücklichster Ehe hochbetagt starben, begrub man beide am Meeresstrande unter dem rätselhaften Baum, dessen Rinde Ata-Mono niemals entziffert hat.
Ata-Mono suchte den Weg dorthin und las von Baum zu Baum die Rindensprache, bis er ans Meer kam; aber niemand konnte ihn hinüberführen, denn nur Schiffe, die durch Zufall nach dem Inselland verschlagen wurden, alle hundert Jahre einmal, hatten Kunde von dem Feuerland gebracht, in dem Ata-Monos Harfe liegen sollte.
Dann wirst du nicht sterben müssen. Und ich will dir helfen, dir die Unsterblichkeit zu sichern, die du am Meer vergeblich erwartet hast.« Ata-Mono fragte rasch: »Kennst du die Rindensprache der roten Kryptomerienbäume?« »Natürlich,« sagte die Frau ebenso rasch. »Ich habe zwar nie einen solchen Baum gesehen, ich kenne aber seine Rindenschrift wie die Linien meiner Hand.«
Die Zeichensprache aller chinesischen Bäume konnte er lesen, an diesem Baum aber blieb sie für ihn unleserlich. Und Ata-Mono weinte, als die Sonne untergegangen war und er unter dem unbegreiflichen Baum saß, unwissend und einsam. »Wenn ich dich nicht lesen kann, so sprich!« schrie er den Baum ungeduldig an, als die Sonne zum letzten Male aufleuchtete und den Stamm rot bestrich.
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