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Aktualisiert: 3. Juni 2025


"Ja, ja, Andrees, du hast wohl recht; man muß auch an die andern denken!" Im stillen bei sich selber aber setzte sie später hinzu: Maren, Maren, mach dir keine Flausen vor; du tust ja doch alles nur von wegen deinem Schatz! So waren sie wieder eine Zeitlang fortgegangen, als das Mädchen plötzlich rief: "Was ist denn das? Wo sind wir denn? Das ist ja ein großer, ungeheurer Garten!"

"Nein, Mutter Stine; wißt Ihr denn auch den Weg nicht mehr?" "Aber, Maren, es war ja die Urahne, die bei der Regentrude war; von dem Wege hat sie mir niemals was erzählt." "Nun, Andrees", sagte Maren und faßte den Arm des jungen Bauern, der währenddes mit gerunzelter Stirn vor sich hin gestarrt hatte, "so sprich du! Du weißt ja sonst doch immer Rat!"

Als sie von der untersten Stufe ins Freie traten, sahen sie eine gänzlich unbekannte Gegend vor sich. Maren sah befremdet umher. "Die Sonne scheint aber doch dieselbe zu sein!" sagte sie endlich. "Kälter ist sie wenigstens nicht", meinte Andrees, indem er das Mädchen zur Erde hob.

"Wir sind am rechten Orte, denk ich!" sagte Andrees. Maren nickte. "Du mußt nun hier zurückbleiben, bis ich wiederkomme."

Maren und Andrees waren die Brautleute; hinter ihnen gingen Hand in Hand Mutter Stine und der Wiesenbauer. Als sie fast bei der Kirchentür angelangt waren, daß sie schon den Choral vernahmen, den drinnen zu ihrem Empfang der alte Kantor auf der Orgel spielte, zog plötzlich ein weißes Wölkchen über ihnen am blauen Himmel auf, und ein paar leichte Regentropfen fielen der Braut in ihren Kranz.

"Euer kleiner Finger mag schon klug sein", sagte er, "aber den Weg zur Regentrude wird er doch nicht wissen, denn den wissen auch die allerklügsten Menschen nicht." Der Kobold blähte sich wie eine Kröte und fuhr ein paarmal mit seiner Klaue durch den Feuerbart, daß Andrees vor der herausströmenden Glut einen Schritt zurücktaumelte.

Als er die finstern Bogengaenge der "langen Lauben" betrat, wo er vor dem Regen geschuetzt war, setzte er sich auf einen der Steinsitze und lehnte das schwere Haupt gegen den Pfeiler. Hier sass ueber Tag das alte Muetterchen, das auf seinem Kohlenofen Kastanien briet. Die Erde war noch mit Schalen bestreut, die unter Andrees schweren Naegelschuhen krachten.

Die schwache Frau richtete sich ein wenig auf und sah ihn mit fast zürnenden Augen an. "Was habt Ihr denn an meinem Andrees auszusetzen?" fragte sie. "Ich an Eurem Andrees, Frau Stine? Auf der Welt gar nichts! Aber" und er strich sich mit der Hand über die silbernen Knöpfe seiner roten Weste "meine Tochter ist eben meine Tochter, und des Wiesenbauers Tochter kann es besser belaufen."

Hier gilt's, den Dummen spielen, dachte Andrees; denn obschon er sonst ein ehrlicher Bauer war, so hatte er doch auch seine gute Portion Bauernschlauheit mit auf die Welt bekommen. "Da habt Ihr recht", sagte er und riß den Mund auf, "das würde ich freilich nicht wissen!"

Da bist du zu spät gekommen, dachte Andrees, heute wirst du nichts erfahren, und wollte seitwärts, als habe er gar nichts gesehen, nach der Stelle abbiegen, wo noch immer der umgestürzte Zuber lag. Aber er wurde angerufen. "Ich dachte, du hättst mit mir zu reden!" hörte er die Quäkstimme des Kobolds hinter sich. Andrees kehrte sich um und trat ein paar Schritte zurück.

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