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Aktualisiert: 2. Mai 2025
Wer von ihnen hätte begreifen können, daß der Mann im Purpur mit dem bedeutenden Kopfe und den durchgearbeiteten Zügen, wie sie große politische Geschäfte ausprägen, gleich einem Verdammten leidend, in den Banden eines von ihm sich abwendenden jungen Mädchens lag.
In =England= hatte sich zuerst in den literarischen Arbeiten des Sir =Thomas Browne= das Aufdämmern einer von dem traditionellen Aberglauben sich abwendenden Zeit bemerklich gemacht. Derselbe Thomas Browne nämlich, welcher um 1633 seine Apologie des Aberglaubens unter dem Titel einer =Religio medici= geschrieben, hatte schon zwölf oder dreizehn Jahre später eine Schrift über »=gemeine und weitverbreitete Irrthümer=« veröffentlicht, worin er (wenigstens indirekt) dem Hexenglauben geradezu allen Boden entzog. Indessen willigte doch Browne selbst noch 1664 in die Hinrichtung von Hexen ein, und noch im folgenden Jahrzehent erschien in England das Volksbewusstsein von dem Glauben an Hexerei vollständig umnachtet. Namentlich war dieses in =Schottland= der Fall. Es gab kein protestantisches Volk, das in dieser Beziehung der katholischen Nation Spaniens so ähnlich war als das schottische . Aber rasch machte auch hier die Aufklärung des folgenden Jahrhunderts der Herrschaft des Aberglaubens ein Ende. Im Jahr 1690 übergab der gefeierte =Richard Baxter= die von dem gelehrten und glaubenseifrigen Prediger =Cotton Mather= ([+]1728) verfasste Geschichte der ältesten Hexenprozesse in Massachusetts dem englischen Publikum mit dem im Vorwort ausgesprochenen Bemerken, »der Mensch müsse ein sehr verstockter Sadducäer sein, welcher ihr keinen Glauben schenke«, und im folgenden Jahre 1691 stellte Baxter zur Rechtfertigung des Glaubens an Zauberei in einer eigenen Schrift über »=die Gewissheit der Geisterwelt=,« eine grandiose Zahl von Berichten über entdeckte Zauberer und Hexen zusammen. Von da bis zum Jahre 1718 (wo =Hutchinson= sein Buch schrieb,) erschienen in England nicht weniger als fünfundzwanzig Schriften zur Vertheidigung des Hexenglaubens; aber dennoch war derselbe im genannten Jahre vom Glauben fast aller Gebildeten in England verlassen.
Dieser von dem staatlichen Leben sich abwendenden, mehr und mehr in theologischer Gedankenlosigkeit und peinlichem Zeremonialdienst erstarrenden Orthodoxie gegenueber standen die Vertreter der nationalen Unabhaengigkeit, erstarkt in den gluecklichen Kaempfen gegen die Fremdherrschaft, vorschreitend zu dem Gedanken einer Wiederherstellung des juedischen Staates, die Vertreter der alten grossen Geschlechter, die sogenannten Sadduzaeer, teils dogmatisch, indem sie nur die heiligen Buecher selber gelten liessen und den Vermaechtnissen der Schriftgelehrten, das ist der kanonischen Tradition, nur Autoritaet, nicht Kanonizitaet zusprachen ^2; teils und vor allem politisch, indem sie anstatt des fatalistischen Zuwartens auf den starken Arm des Herrn Zebaoth das Heil der Nation erwarten lehrten von den Waffen dieser Welt und von der innerlichen und aeusserlichen Staerkung des in den glorreichen Makkabaeerzeiten wiederaufgerichteten Davidischen Reiches.
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