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Zurueckgerufen, noch ehe er hier etwas ausrichten konnte, als der Grosskoenig seine gesamte Macht aufbot, um die von ihm erbaute Hauptstadt zu entsetzen, kamen bei seinem Eintreffen vor Tigranokerta ihm schon die vom Schlachtfeld fluechtenden Haufen entgegen. Vom Grosskoenig bis zum gemeinen Soldaten schien allen alles verloren.

Aus Kilikien und Syrien hatte der armenische Satrap Magadates bereits alle Truppen herausgezogen, um die Entsatzarmee vor Tigranokerta zu verstaerken.

Die neue "Tigranesstadt", Tigranokerta, gegruendet an der Grenze Armeniens und Mesopotamiens und bestimmt zur Hauptstadt der neu fuer Armenien gewonnenen Gebiete, ward eine Stadt wie Ninive und Babylon, mit Mauern von fuenfzig Ellen Hoehe und den zum Sultanismus nun einmal mitgehoerigen Palast-, Garten- und Parkanlagen.

Dieser hatte nicht teilgenommen an den Kaempfen um Tigranokerta. Durch die zwischen dem Grosskoenig und den Roemern eingetretene Spannung nach zwanzigmonatlicher Haft um die Mitte des Jahres 684 befreit, war er mit 10000 armenischen Reitern in sein ehemaliges Reich abgesandt worden, um die Kommunikationen des Feindes zu bedrohen.

Durchaus trat Lucullus auf als Schirmherr der hellenischen Fuersten und Buergerschaften; in Kommagene setzte er einen Prinzen des seleukidischen Hauses, Antiochos, auf den Thron; Antiochos den Asiaten, der nach dem Abzug der Armenier nach Antiocheia zurueckgekehrt war, erkannte er an als Koenig von Syrien; die gezwungenen Ansiedler von Tigranokerta entliess er wieder in ihre Heimatorte.

Im Mittsommer 686 brach Lucullus von Tigranokerta auf und gelangte, ohne Zweifel durch den Bitlispass und weiter westlich am Wansee hinauf marschierend, auf das Plateau von Musch und an den Euphrat.

Allein das Korps des Mithrobarzanes ward schon von dem roemischen Vortrab, die Araber von einem Detachement unter Sextilius zersprengt; Lucullus gewann die von Tigranokerta nach Artaxata fuehrende Strasse, und waehrend auf dem rechten Tigrisufer ein roemisches Detachement den nordwaerts abziehenden Grosskoenig verfolgte, ging er selbst auf das linke ueber und rueckte vor Tigranokerta.

Ihm, der waehrend seines fuenfzigjaehrigen Regiments so viele unerhoerte Glueckswechsel erlebt hatte, schien die Sache des Grosskoenigs durch die Niederlage von Tigranokerta noch keineswegs verloren, vielmehr Lucullus' Stellung sehr schwierig und, wenn es jetzt nicht zum Frieden kam und der Krieg in zweckmaessiger Weise fortgefuehrt ward, sogar in hohem Masse bedenklich.

Oktober 685 vor Tigranokerta erfochtene Sieg einer der glaenzendsten Sterne in der ruhmreichen Kriegsgeschichte Roms; und er war nicht minder erfolgreich als glaenzend. Alle suedlich vom Tigris den Parthern oder den Syrern entrissenen Landschaften waren damit strategisch den Armeniern verloren und gingen groesstenteils ohne weiteres ueber in den Besitz des Siegers.

Selbst der Fuerst von Corduene, der oestlich von Tigranokerta gelegenen Landschaft, unterwarf sich; wogegen freilich in Nisibis und damit in Mesopotamien der Bruder des Grosskoenigs Guras sich behauptete.