United States or Kenya ? Vote for the TOP Country of the Week !


Ich war über diese Worte sehr überrascht und beglückt. Weniger in der Absicht, zu widersprechen, als vielmehr in dem lebhaften Wunsche, die Betrachtungsweise Mangesche Raos um so besser zu erfahren, sagte ich: »Aber wie furchtbar ist die Wirkung der Lehre Christi auf das Menschengeschlecht gewesen.

Wenn die Trommeln und Pfeifen und der wahrsagerische Gong im Dämmern der Tempelhöfe erklangen, kamen mir die Worte Mangesche Raos über den Sinn der einzelnen Zeremonien neu belebt ins Gedächtnis, und gemeinsam mit seiner Hoffnung erwachte der Wunsch in mir, der alte Geist möchte sich einst von den Schlacken dieser heidnischen Entstellungen zu seiner ehemaligen Freiheit erlösen.

Ich gewann Mangesche Raos Vertrauen in dem Maße, als er an meine Anteilnahme glauben lernte, und wenn er auch, mehr einem Prinzip als eben einer Befürchtung folgend, alle praktischen Einzelheiten vor mir geheimhielt, so gewann ich doch bald einen allgemeinen Einblick in das Interessengebiet des politisch kämpfenden Indiens.

Mich erfaßte die Ehrfurcht vor der Kobra aufs neue, und das Angesicht Mangesche Raos spiegelte in seinem Ernst diese Ehrfurcht wieder, wie eine uralte Erinnerung seines Geschlechts an eine erhabene Gottheit, die keine Aufklärung hatte beeinträchtigen können.

Im Amtszimmer des Kollektors fiel auch in späteren Tagen zuerst der Name Mangesche Raos, des Brahminen. Bei diesem Klang und beim Anhören der kurz und ohne tieferes Verständnis vorgetragenen Lebensgeschichte dieses Mannes, empfand ich deutlich eine Beziehung, die weit über Neugierde oder Interesse hinausging.

Der blaue Vorhang, den ich am Tage vorher erstanden hatte, schmückte die Wand meines Zimmers als Hintergrund, und die Schultern, das glänzende schwarze Haar und das gedämpfte Seidengelb vom Turban Mangesche Raos hoben sich unwirklich und fremdartig davon ab, mir erschien der Anblick zuweilen wie ein Bild aus der Märchenwelt von TausendundeineNacht.

Es mußte wohl eine ausführlichere Verhandlung über mich vorangegangen sein, der Beamte entschuldigte sich höflich aber etwas gereizt bei mir, offenbar erinnerte er sich dessen, daß ich die Bekanntschaft Mangesche Raos seiner Vermittlung verdankte, und daß ich mich seit jenen Tagen nicht gut zu einem gefährlichen Umstürzler hatte auswachsen können.

Wir saßen uns gegenüber, ein matter Schein von den Sternen beleuchtete das Bereich der Fenster spärlich, ich glaubte nun, da ich Mangesche Raos Gesicht zu unterscheiden vermochte, zu erkennen, daß es schmaler und bleich war, aber es mochte vom unsicheren Nachtlicht herrühren.

Von den Fenstern des Regierungsgebäudes aus erblickte ich draußen auf dem Meere den niedrigen eckigen Umriß eines Kanonenbootes, das schwarz und drohend im stillen Blau schwamm, wie mit Kohle gezeichnet. Der unfreundliche Hof des Gebäudes wimmelte von Soldaten. Einen Augenblick überkam mich ein Gefühl heißer Besorgnis um Mangesche Raos Geschick.

Die Ereignisse des Tages verliefen ähnlich, wie ich sie nach Mangesche Raos Worten erwarten mußte. Gegen Mittag meldete sich ein junger Offizier, der in Begleitung von drei Soldaten kam, bei mir an.