United States or Brazil ? Vote for the TOP Country of the Week !


Was wir hier sagen, versteht sich insonderheit von zweenen, welche bei dieser Veränderung des Tyrannen am meisten zu verlieren hatten. Philistus war bisher der vertrauteste unter seinen Ministern, und Timocrates sein Liebling gewesen.

Dionys sprach im Ton eines asiatischen Despoten, und Dion antwortete wie ein Mißvergnügter, der sich stark genug fühlt, den Drohungen eines übermütigen Tyrannen Trotz zu bieten. Philistus hielt den Dionys zurück, der im Begriff war alles zu wagen, indem er seiner Wut den Zügel schießen lassen wollte.

Er ließ also den Philistus zu sich rufen, und entdeckte ihm mit der ganzen Vertraulichkeit eines ehrlichen Mannes, der mit einem ehrlichen Manne zu reden glaubt, die nahe Gefahr, worin seine Ehre und die Tugend seiner Gemahlin schwebe.

Auf das ärgste gefaßt, was er von seinen Feinden erwarten konnte, setzte er sich vor, ihnen den Triumph nicht zu gewähren, den Agathon zu etwas das seiner unwürdig wäre, erniedriget zu haben. Er weigerte sich schlechterdings, dem Philistus und Timocrates, welche zu Untersuchung seiner angeblichen Verbrechen ernannt waren, Antwort zu geben.

Agathon konnte also desto leichter hintergangen werden, da Philistus alle seine Verstellungs-Kunst anstrengte, sich bei ihm in Achtung zu setzen.

Es ist wahr, Agathon dachte anfangs nicht allzuvorteilhaft von ihm; aber wie hätte er, ohne besondere Nachrichten zu haben, oder selbst ein Philistus zu sein, sich vorstellen sollen, daß Philistus das sein könnte, was er war?

"Und wer kann der Urheber und das Haupt eines solchen Complots sein", fragte Dionys? Hier stellte sich Philistus verlegen er hoffe nicht, daß es schon soweit gekommen sei Dion bezeuge so gute Gesinnungen für den Prinzen "Rede aufrichtig, wie du denkst", fiel ihm Dionys ein; "was hältst du von diesem Dion?

Er stellte sich, als ob es auf Einraten des Philosophen geschähe, daß er dieses oder jenes tat, wodurch er sich den Syracusanern angenehm zu machen hoffte; ungeachtet alles die Eingebungen des Philistus waren, der ohne daß es in die Augen fiel, sich wieder einer gänzlichen Herrschaft über sein Gemüt bemächtiget hatte. Diese Maßnehmungen erreichten den vorgesetzten Zweck vollkommen.

Dionys war von Natur hitzig und ungestüm; eine jede Vorstellung, von der seine Einbildung getroffen wurde, beherrschte ihn so sehr, daß er sich dem mechanischen Trieb, den sie in ihm hervorbrachte, gänzlich überließ; aber wer ihn so genau kannte als Philistus, hatte wenig Mühe, seinen Bewegungen oft durch ein einziges Wort, eine andere Richtung zu geben.

Philistus war der einzige, der den Verstand hatte zu sehen, wieviel Vorteil sich aus diesem Umstande ziehen lasse. Er fand Mittel, die Nächte des jungen Prinzen angenehmer zu machen als seine Tage waren. Brauchte es mehr, um als ein Wohltäter von ihm angesehen zu werden, dessen gute Dienste er niemals genug werde belohnen können?