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Mehr als die Formenwelt des Naturalismus, als seine unhaltbare Kunstanschauung haben Ansätze zu einer Lebensanschauung aus der Stoffwelt des Naturalismus Gerhart Hauptmann den Weg zu sich selber frei gemacht. Dem Naturalismus der Form hatte sich fast überall der Sozialismus des Stoffs verbunden und in ihm die Keime eines neuen Gehalts: des sozialen Mitgefühls.

Wohlverstanden, Sonitschka, das schließt die Satyre großen Stils nicht aus! Zum Beispiel »Emanuel Quint« von Gerhart Hauptmann ist die blutigste Satyre auf die moderne Gesellschaft, die seit hundert Jahren geschrieben worden ist. Aber Hauptmann selbst grinst dabei nicht; er steht zum Schluß mit bebenden Lippen und weit offenen Augen, in denen Tränen schimmern.

»Also nichtEr war so bestürzt, daß der Graf ihn besorgt fragte: »Was ist IhnenDie Antwort blieb aus, und im nächsten Augenblick wurde die Aufmerksamkeit beider durch ein wildes Schreien und Fluchen, das sich in der Ferne hören ließ, in Anspruch genommen. Gerhart gab den Pferden die Zügel und fuhr die jetzt ziemlich steil ansteigende Straße rasch hinauf.

In Wirklichkeit war diese Anregung, war der ganze konsequente Naturalismus weder für Gerhart Hauptmann, noch für irgendeinen Dichter von "entscheidender" Bedeutung; seine Lebens- wie seine Kunstanschauung war unhaltbar. Von einer rein beschreibenden Wissenschaft, wie der Naturwissenschaft, kann man niemals zu einer Weltanschauung, zur Sinn- und Wertsetzung, vom Sein niemals zum Sollen vordringen.

Über seinem Werk und Leben steht der Qualspruch aus Gerhart Hauptmanns »Florian Geyer«, der in der abendlichen Marktherberge zu Rothenburg über das kühne Unterfangen des Schwarzen Ritters und des Bauern sich dem getreuen Rektor Besenmeyer abpreßt: »Wie fing sich der Handel so glücklich an und wie fast gewaltig, und wie gehet er gar so kläglich aus

Er war dunkelroth und biß die Zähne zusammen: »Entschuldigen Sie einen Moment, Herr Vogelsagte er und winkte seinem Kutscher, der sofort absprang. Er schien zu wissen, um was es sich handelte, und schob einen Stein hinter eines der Wagenräder. Auch Gerhart sprang ab, ging mit drohenden Worten auf den Fuhrmann zu, entriß ihm die Peitsche und schleuderte sie zur Erde.

Nach zehn Ehejahren war die Zuneigung dieser beiden Menschen noch warm und begeistert wie junge Liebe und durch die Zeit vertieft, durch Treue geheiligt worden. »Dein Meisenmann säet Drachenzähnesprach Gerhart, der nun auch herbeikam, zu Weißenberg. »Er predigt Deutschenhaß und Antisemitismus.

Und dann las ich mit demselben Feuereifer, mit dem ich einst in Posen meine heimlich erworbenen Reklambändchen verschlang, die Werke der »Jungen«. Jedes Buch riß mir einen neuen Schleier von den Augen. Kretzers »Meister Timpe«, Holz-Schlafs »Familie Selicke«, Gerhart Hauptmanns »Vor Sonnenaufgang«, mit welcher Grausamkeit enthüllten sie ungeahnte Tiefen des Elends!

»Ein guter Mensch, der Böses thut.« »Ach was! Deklamirt gegen die Deutschen und gegen die Juden und würde doch keinem ein Haar krümmen.« »Werden die Leute, die er verhetzt, ebenso platonisch hassenfragte Gerhart. »Ich glaube, daß sie sehr aufgelegt sind, zu Knütteln und Beilen zu greifen. Das bedenkt er nicht, der Maulheld, oder macht sich kein Gewissen draus.

In der Premiere von Gerhart HauptmannsRotem Hahnsaß ich neben einem literarischversiertenHerrn, der mir in den Zwischenakten Anhänger und Gegner des Dichters zeigte und zweifelnd, nach äußerlichen Merkmalen, den Ausgang abschätzte. Die feindlichen Mächte errangen den Sieg, und das Stück fiel durch.