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Ihre ältere Schwester Isabella, die an den General von Egloffstein verheiratet und Mutter der auch von Goethe oft bewunderten schönen Töchter war, bereitete ihr ein Heim; ihre einstige Herrin, die gütige kluge Erbgroßherzogin Maria Paulowna, empfing sie mit offenen Armen und sorgte dafür, daß auch ihr kleines Töchterchen in Weimar heimisch wurde.

Ihr edler, poetischer Geist, ihre liebenswürdige Gabe, aus jedem Menschen das Beste und Klügste, was in ihm lag, heraufzubeschwören, das Neidlose, Klatschlose, geistig Anregende im Verkehr mit ihr übten einen unwiderstehlichen Zauber auf mich aus; der Weg nach den Dachstuben zu dem 'verrückten Engel', wie sie meine Tante Egloffstein, zu der 'Frau aus einem anderen Stern', wie sie ihre Freundin, die Schriftstellerin Anna Jameson, nannte, wurde nur zu gern von mir zurückgelegt.

Er sah wohl, welch einen Eindruck ich mit mir nahm, und sagte noch, als ich mit Ottilien an der Tür stand: 'Ja, ja, Kind, da habe ich viel hineingeheimnißt. "Mit Julie Egloffstein, Adele Schopenhauer und anderen kam ich oft zu ihm, aber keine Erinnerung war mir lieber als jene. Das Pfefferkuchenherz behielt ich, bis es in Staub zerfiel, die Erinnerung wird niemals zerfallen.

Kurz nachher traf ihn Ottilie im Lehnstuhl sitzend, während er immer vor sich hin murmelte: 'Welch eine Frau, welch eine Frau. Zu Julie Egloffstein sagte die Großherzoginmutter: 'Goethe und ich verstehen uns nun vollkommen, nur daß er noch den Mut hat, zu leben, und ich nicht. "Sie schien auch keine Lebenskraft mehr zu haben und zeigte sich nur noch im engsten Familienkreise.

Niemand sah ihr furchtbares Leid, denn als sie vor uns erschien, war sie ruhig und gefaßt und dachte sofort daran, andere zu trösten, Goethe vor allem, der aber schon abgereist war. Sie soll ihm, wie Julie Egloffstein mir sagte, einen langen Brief geschrieben haben, den aber niemand zu sehen bekam. Gleich nach Goethes Heimkehr ging sie allein zu ihm.

Ueber den Ankauf dieses Gutes, das der Familie von Egloffstein gehörte, pflog er Unterhandlungen. Er nannte es in einem seiner Briefe ein ächtes Horazisches Sabinum.