Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 26. Juni 2025


Um nicht weitläufig zu werden und dennoch einen rechten Begriff von dem kleinen Benedikt zu bekommen, der ein ganz anderer Kerl war, denn der verachtete, blutarme und arg vernachläßigte Zuckerhannes, wollen wir nur drei Thatsachen aufmerken.

Wir erkennen in ihm, der große Schweißtropfen mit der breiten, abgearbeiteten Hand vom Gesichte wischt und sich langsam der etwas einfältig und verlegen aussehenden Emmerenz nähert, den Zuckerhannes. "Was kommst so lange nicht? Wirst recht vornehm, Hans!"

Der Duckmäuser schläft auch noch nicht, denn er muß dem Zuckerhannes, welchem er Hoffnung auf Genesung und Befreiung eingeredet hat, seine Geschichte vollends erzählen.

Knechte und Mägde veruntreuten und stahlen nach wie vor, aber den Zuckerhannes machten sie nicht mehr zu ihren Vertrauten.

Der Brief kam vom Adlerwirth, doch nicht vom Alten, der das Zeitliche auch bereits gesegnet sammt seinem Weibe, sondern vom Jungen, welcher seitdem die Wirtschaft führte und den Zuckerhannes als einen treuen, geschickten und fleißigen Stallknecht kennen gelernt hatte.

Er wird es thun, Alle werden für den Zuckerhannes und den Mordbrenner reden, diese werden dann Alles rundweg läugnen und dennoch bestraft werden, aber das Hasenmaul wird Alles bitterlich bereuen und sich in diesem Punkte gründlich bessern. Wiederum ruft das Glöcklein zur Arbeit, der Abmarsch beginnt, die Speisesäle leeren sich rasch und nach wenigen Minuten steht jeder wieder bei seiner Arbeit.

Gerade weil der Zuckerhannes ein an sich ganz gewöhnliches Menschenkind und seine Geschichte zunächst eine Alltagsgeschichte gewesen ist, wie es deren viele Tausende gibt, wir aber zunächst den wohl unästhetischen, doch sehr leicht zu vertheidigenden Zweck im Auge haben, die Mitschuld der Gesellschaft an den Sünden, Lastern und Verbrechen des Einzelnen einmal klar nachzuweisen, haben wir auf die Gefahr hin, ein bischen langweilig zu werden, die Einflüsse hervorgehoben, welche auf den jungen Hannesle wirkten und denselben zu einem Zuchthausbruder machen halfen.

Also sprach die Emmerenz am Besuchtage, ebenso heute morgen wieder der Duckmäuser, welcher aufrichtig an die Möglichkeit der Befreiung, zweifelhaft jedoch an das Wiederaufkommen seines Freundes glaubt und wie sehr haben die hoffnungsreichen Reden der Beiden das kranke Herz des kranken Zuckerhannes erquickt!

Dieser schöne, interessante Mensch ist ein lebenslänglich Verurtheilter, nämlich der Duckmäuser, der erste und letzte Busenfreund des Zuckerhannes.

Eine Hauptkrankheit aller Gefangenen ist die Schwindsucht, Schwindsüchtige sind bekanntlich die Letzten, welche an die Nähe ihres Todes glauben und haben auch keinen schmerzhaften Tod. Ganz schön und leicht und ohne alle Gewissensscrupeln war der Zuckerhannes gestorben, einen ähnlichen Tod wünschte sich auch der Benedict. Doch nicht der Tod, sondern ein neues Leben sollte ihm in der Zelle werden.

Wort des Tages

insolenz

Andere suchen