Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 3. Juni 2025
Unter der Gnadensonne fühlte Diederich, dies war die Rettung und der Sieg. Wulckow hielt den Pakt. Die Macht hielt Diederich den Pakt! Der Kronenorden vierter Klasse blitzte, und es ward Ereignis, das Denkmal Wilhelm des Großen und Gausenfeld, Geschäft und Ruhm! Der Aufbruch drängte.
Diederich sah ihm lange nach. „Ich weiß wohl,“ sagte er, „man soll sich nicht umdrehen; aber das ist nun mal das Höchste, es zieht einen hin!“ Dennoch hatte der Vertrag mit Wulckow nur seine Sorgen vergrößert.
Dann wurde Pastor Zillich herbeigeholt, vereidigt und sollte seinerseits über die kritische Nacht berichten. Er erklärte, die Eindrücke hätten sich damals überstürzt und sein christliches Gewissen schwer bedrängt, denn just an jenem Abend sei in den Straßen von Netzig Blut geflossen, wenn auch zu einem patriotischen Zweck. „Das gehört nicht hierher!“ entschied Sprezius – und eben jetzt betrat den Saal der Regierungspräsident Herr von Wulckow, im Jagdanzug, mit großen, kotigen Stiefeln. Alles sah sich um, der Vorsitzende machte auf seinem Sitz eine Verbeugung, und Pastor Zillich zitterte. Vorsitzender und Staatsanwalt drangen abwechselnd auf ihn ein, Jadassohn sagte sogar mit einem Ausdruck von entsetzlicher Hinterhältigkeit: „Herr Pastor, Sie als Geistlichen brauche ich auf die Heiligkeit des Eides, den Sie geleistet haben, nicht besonders aufmerksam zu machen.“ Da knickte Zillich ein und gab zu, daß er die dem Angeklagten vorgeworfene
Sie hat einen Schlafrock und ein Frontkorsett!“ Diederich hielt sich mehr an den König unter der Eiche, der sichtlich die prominenteste Persönlichkeit war. Sein Auftreten wirkte nicht besonders schneidig; Wulckow brachte Baß und Vollbart entschieden besser zur Geltung; aber was er äußerte, war vom nationalen Standpunkt aus zu begrüßen. „Des Reiches Ehr’ zu wahren, ob Ost, ob West.“ Bravo!
Hierüber herrschte, als er abgegangen war, laute Freude bei dem Mädchen und ihrer Pflegemutter, der braven Pächtersfrau. „Wer ist denn die schreckliche Person?“ fragte Diederich, bevor er es bedacht hatte. Frau von Wulckow war erstaunt. „Es ist doch die komische Alte vom Stadttheater. Wir hatten sonst niemand für die Rolle; aber meine Nichte spielt ganz gern mit ihr.“
„Hab’ ich gemerkt“, sagte Wulckow; und indes Diederich abwechselnd ihm und seiner Frau dankerfüllte Kratzfüße machte, setzte der Präsident hinzu: „Bleiben wir lieber gleich beim Büfett.“ „Das war auch mein Schlachtplan“, plauderte Frau von Wulckow. „Um so mehr, als ich jetzt festgestellt habe, daß man hier eine kleine Tür nach dem Saal öffnen kann.
Ihre Augen hinter dem Zwicker glänzten wirr, sie seufzte, ihr Busen wallte, es hielt sie nicht länger auf ihrem Stuhl. Sie wagte sich halb heraus aus dem Büfettzimmer; sofort wandten viele sich nach ihr um, mit neugierigen Gesichtern, und die Schwiegermutter des Bürgermeisters gab ihr Zeichen. Frau von Wulckow rief fieberhaft über die Schulter: „Meine Herren, die Schlacht ist gewonnen!“
Aber das Ansinnen hab’ ich mit Entrüstung zurückgewiesen und habe den geraden Weg gefunden zu Ihnen, Herr Präsident. Denn besser, hab’ ich gesagt, das Denkmal Kaiser Wilhelms des Großen im Herzen als das Säuglingsheim in der Tasche, hab’ ich gesagt und sag’ es auch hier mit lauter Stimme!“ Da Diederich in der Tat die Stimme erhob, wandte Wulckow sich ihm zu. „Sind Sie noch immer da?“ fragte er.
Alles, was ich bin, meine ganze Zukunft setze ich ein für diese große nationale Sache. Auch mir kann etwas Menschliches passieren ...“ „Dann gnade Ihnen Gott!“ „Wenn nun Kühlemanns Nierensteine sich doch noch verziehen?“ „Sie haben die Verantwortung! Um meinen Kopf geht es auch!“ Wulckow ließ sich krachend auf seinen Sitz fallen. Er rauchte wütend.
Diederich, erblaßt, mit dem Gefühl, als werde er an der Wand zerquetscht: „In dem Fall bleibt es bei unseren Bedingungen? Der Orden? Der Wink an Klüsing? Der Ehrenvorsitz?“ Wulckow zog eine Grimasse. „Meinetwegen. Aber sofort verkaufen!“
Wort des Tages
Andere suchen