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Da dachte Kamanita: "Draußen herrscht nun die ungeheure Finsternis der Weltennacht. Einst aber wird die Zeit kommen, da der Tag graut und eine neue Brahmawelt ins Dasein tritt. Wenn mein Sinnen und Trachten nun darauf gerichtet wäre, der hunderttausendfache Brahma zu sein, der diese Welt ins Leben rufen wird, so sehe ich nicht, wer mir da den Rang ablaufen könnte.

Auf diesem Wege befinde ich mich jetzt. Wohlan, ich will ihn zu Ende gehen." Und er dachte den Buddhagedanken von dem zur Leidensvernichtung führenden Wege immer weiter. Und immer dunkler wurde das Blau der durchscheinenden Weltennacht. Wie dasselbe aber anfing fast schwarz zu werden, leuchtete der neue Brahma auf, ein hunderttausendfacher Brahma, der hunderttausend Welten erleuchtet und erhält.

Und während sein Geist da solchermaßen den Buddhagedanken in sich hineinspann und verarbeitete, sog seine Körperlichkeit immer mehr von dem sie umgebenden Astralnebel in sich, so daß dieser endlich durchsichtig wurde. Und die Finsternis der Weltennacht fing an sich als ein zartes Blau zu zeigen, das immer dunkler ward.

Die Söldnerscharen begingen die Höhen und Tiefen und kämpften mit Zwergen und wilden Tieren; vom gespensterhaften Schein der Lampe bestrahlt, schwebten Feen über das Bettgebirge, und den Schluß bildete ein gewaltiges Erdbeben, die Geister und Soldaten flehten um Gnade, aber Engelhart war gesonnen, die Rolle des Weltenschöpfers folgerichtig zu vollenden, mitleidlos fielen seine Knie nieder, und das malerische Felsenland ward zur öden Ebene, Weltennacht brach ein.

Er sollte es ertragen, in der elenden gläsernen Hülle des menschlichen Individuums, den Wiederklang zahlloser Lust und Weherufe aus dem "weiten Raum der Weltennacht" zu vernehmen, ohne bei diesem Hirtenreigen der Metaphysik sich seiner Urheimat unaufhaltsam zuzuflüchten?

Und der Brahma ließ den frohen Weckruf ergehen: "Wachet auf, ihr Wesen alle, die ihr diese ganze Weltennacht hindurch im Schoße des Nichtseins ruhtet! Hierher, die neue Brahmawelt zu bilden, den neuen Weltentag zu genießen, jeder an seiner Stätte, jeder nach seiner Kraft!"

Wie in einer Festhalle, wenn alle Fackeln und Lampen ausgelöscht sind, in einer Ecke vor einem heiligen Bilde ein Lämpchen noch brennen bleibt: also blieb Kamanita in der Weltennacht allein zurück.