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Aktualisiert: 3. Mai 2025
Mit dem schulmaessigen Latein, der geschlossenen Klassikerzahl, dem exklusiven Kreise der klassikerlesenden "Urbanen" war die volkstuemliche lateinische Literatur tot und zu Ende; es entstand dafuer eine durchaus epigonenhafte, kuenstlich grossgezogene Reichsliteratur, die nicht auf einer bestimmten Volkstuemlichkeit ruhte, sondern in zweien Sprachen das allgemeine Evangelium der Humanitaet verkuendigte und geistig durchaus und bewusst von der hellenischen, sprachlich teils von dieser, teils von der altroemischen Volksliteratur abhing.
Die Bildung des Namens poeta aus dem vulgar-griechischen po/e/t/e/s statt poi/e/t/e/s wie epo/e/sen den attischen Toepfern gelaeufig war ist charakteristisch. Vor allen Dingen ist wohl zu bedenken, dass diese gemachte Literatur in einer Nation emporkam, die nicht bloss keine volkstuemliche Dichtkunst besass, sondern auch nie mehr zu einer solchen gelangen konnte.
Wenn dabei in jener Glossierung der Einfluss der griechischen grammatischen Studien unleugbar hervortritt, so knuepfte die Klagformulierung vielmehr an die aeltere Sammlung des Appius und die ganze volkstuemliche und prozessualische Rechtsentwicklung an.
Allein die einfache und rein volkstuemliche Entwicklung des latinischen Rechtes und das Bestreben, die Rechtsgleichheit moeglichst festzuhalten, fuehrten denn doch dahin, dass das Privatrecht in Inhalt und Form wesentlich dasselbe war in ganz Latium. Am schaerfsten tritt diese Rechtsgleichheit hervor in den Bestimmungen ueber den Verlust und den Wiedergewinn der Freiheit des einzelnen Buergers.
Indem man in der Sprache und im Mass weit enger, als je die volkstuemliche lateinische Poesie es getan, an die griechischen Vorbilder sich anschmiegte, ward allerdings eine groessere sprachliche und metrische Korrektheit und Konsequenz erreicht; aber es geschah auf Kosten der Biegsamkeit und Fuelle des nationalen Idioms.
Ein eigentliches Publikum, in dem Sinne wie die volkstuemliche Literatur ein Publikum hat, fehlte den roemischen Alexandrinern so gut wie den hellenischen: es ist durchaus die Poesie der Clique oder vielmehr der Cliquen, deren Glieder eng zusammenhalten, dem Eindringling uebel mitspielen, unter sich die neuen Poesien vorlesen und kritisieren, auch wohl in ganz alexandrinischer Weise die gelungenen Produktionen wieder poetisch feiern und vielfach durch Cliquenlob einen falschen und ephemeren Ruhm erschwindeln.
Wenn die Quasipoesie des Livius etwa wie bei uns die Gottschedische aus rein aeusserlichen Impulsen hervor- und durchaus am Gaengelbande der Griechen ging, so emanzipierte sein Nachfolger die roemische Poesie und traf mit der wahren Wuenschelrute des Dichters diejenigen Quellen, aus denen allein in Italien eine volkstuemliche Dichtung entspringen konnte: die Nationalgeschichte und die Komik.
So ward es durchgesetzt, was in seiner Art nicht viel weniger einzig ist als die Besiegung Hannibals, dass in einer Epoche der fieberhaftesten Volksaufregung eine volkstuemliche Schaubuehne von der vollstaendigsten politischen Farblosigkeit entstand. Aber innerhalb dieser von Sitte und Polizei eng und peinlich gezogenen Schranken ging der Poesie der Atem aus.
In der Tat drang er durch; selbst in der Literatur herrschte die Oligarchie und verdraengte die kunstmaessige Komoedie der Exklusiven das volkstuemliche Lustspiel: wir finden, dass um 620 die Plautinischen Stuecke vom Repertoire verschwanden.
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