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Aktualisiert: 9. Juni 2025
Sie waren es alle reichlich leid, das Landhüten und das Schandwehren; manch einer von ihnen kam nicht mehr recht zum Lachen, außer Viekenludolf, aber bei dem kam es auch nicht so recht aus dem Herzen, denn den einen Abend hatte er noch ein hübsches Mädchen im Arm gehabt und am anderen mußte er dabeistehen und zusehen, wie sie begraben wurde, und es war ihm man ein schlechter Trost, daß anderthalb Dutzend Dänen, die den Hof überfallen hatten, steif und kalt unter der Erde lagen.
Aber dann ging er in die Bauernstube, ohne hinzusehen, wer dasaß, stellte sich an die Tonbank und ließ sich Bier einschenken, hörte, was der Krüger ihm vorschnackte, mit einem Ohre an, stellte dann seinen Krug auf den Tisch, der neben der Türe stand, holte sein Brot und seinen Speck aus der Tasche, zog sein Messer und aß so langsam und bedachtsam wie allezeit, bis Viekenludolf aufsah, seine rechte Hand auf den Tisch legte, erst den Daumen, dann den Zeigefinger und dann den Mittelfinger aus der Faust springen ließ, gleich als wollte er die Zeche nachrechnen, und dann das Heilige Kreuz anschrie: »Noch so ein Stück, du altes Saufloch! dann gebe ich noch einen aus; denn lachen tu ich vor mein Leben gern.«
So, wie wir hier sind, dreimal elf Mann, kann uns der leibhaftige Gottseibeiuns selber nicht bange machen, und wenn er jetzt mitten unter uns zu stehen kommt. Denn was will er uns machen, uns ledigen Leuten, von denen keiner Kind und Kegel hat, Viekenludolf vielleicht ausgenommen, der ja Hahn bei allen Hühnern sein soll.«
Er ging zurück und machte Viekenludolf Platz, und der schrie: »Ich verklage sie im Namen von ehrbaren Jungfrauen, Witfrauen, Schwangeren und Wöchnerinnen, unschuldigen Mädchen und unmündigen Kindern, Kranken und Schwachen, an denen sie sich vergriffen haben.
Der Wulfsbauer schickte den Jungen hin: »Sie sollen sich immenfest machen und die Körbe hierher bringen! Und dann alles an die Löcher, aber um den ganzen Wall, und hier,« er drehte sich nach Viekenludolf um, »die Scharfschützen her, aber erst geschossen, wenn ich sage, und auch dann noch nicht, wenn ich einmal schieße!« Nach einer Weile standen zwanzig Popanze rechts und links bei ihm.
Sie wählten darauf Viekenludolf als zweites Haupt, machten fest, wo und wann sie sich regelmäßig treffen wollten, und auf welche Weise der eine dem anderen Nachricht geben sollte, ohne daß dem Boten alles aufgedeckt zu werden brauchte, und dann gingen sie auseinander.
Viekenludolf aus Rammlingen, Windhund bei allem, was einen roten Rock anhatte, und der wildeste Tänzer beim Erntebier und wo sonst sich eine Fiedel hören ließ, und ein Kerl, der überall gern dabei war, wo man sich umsonst zur Ader lassen konnte, der hatte, als sie Ende März drei Marketenderwagen des kaiserlichen Heeres bei Seite gebracht hatten, im Kruge zu Obbershagen gesagt: »Wir haben nun ein so schönes Kind aus den Windeln heraus, aber einen Namen, den hat es noch nicht.
Der Bauer lächelte: »Hat Viekenludolf euch kein Zeichen mitgegeben?« Der andere nickte: »Das wohl, doch scheint es mir dürftig zu sein und fast hätte ich es von mir getan. Seht her!« Er zog einen Lappen aus der Tasche und wickelte eine Rabenfeder aus, die zweimal geknickt und deren Enden auf geheime Art ineinandergedreht waren.
Dann ritt Viekenludolf mit der Stute über dem Winde an dem Lagerplatze vorbei und zockelte die ganzen Pferde hinter sich her, und die jungen Leute aus Burgwedel sorgten dafür, daß die Reiter sich keine Blasen liefen. So behielt mancher Bauer sein Pferd im Stall und brauchte nicht mit der letzten Kuh zu pflügen. Denn die Not war stellenweise schon groß.
Die Dornen wurden durchsichtig; man sah die Gesichter der Soldaten und Viekenludolf wollte schießen. »Bist du verrückt?« schnauzte ihn Wulf leise an; »erst muß das Haupt fallen, dann kommt das andere ran!« Er sah durch das Schießloch, ging zurück, schob sein Gewehr durch, zielte lange und schoß.
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