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Aktualisiert: 31. Mai 2025


Eine Weile saß der Wärter ganz reglos am Tische; er hörte nur das Rauschen der Ventilatoren in der Leichenhalle, glitt immer tiefer in einen Gefühlstrichter hinunter und kam wieder zu dem alles zusammenfassenden Schlusse: >Wenn man sich überlegt, daß alle, daß auch die kompliziertesten, phantastischesten Scheußlichkeiten, die sich ein Menschengehirn auszudenken vermag, in diesem Kriege begangen worden sind, daß man sich keine Grausamkeit, keine Ungerechtigkeit, keine Niedertracht ausdenken kann, die nicht begangen worden wäre, und daß, außer diesem Vorstellbaren zahllose Schandtaten geschehen sind, die man sich gar nicht ausdenken kann, ist Jeder, der im Angesichte dieser Bluttatsache nicht als Protestler im Zuchthause sitzt, nicht irrsinnig wird oder sich das Leben nicht nimmt, ein robustes, gemeines, erbärmliches Individuum.

Schneller, als die Frage: >Sind die Gasleichen vielleicht infolge der ganz besonders frischen Ventilatoren- und Eisluft wieder zu sich gekommen?< in seinem Kopfe entstand, sprang er zum Sauerstoffapparat, mit den roten Schläuchen zu den zwei Wiedererwachten, schob ihnen die Mundstücke zwischen die Lippen. »Tief einatmenUnd rannte zum Apparat zurück, drehte die Kurbel.

Und wie die Millionen Soldaten, bevor sie ins Nichts stürzten?< Die übrigen sechzehn Kriegsselbstmörder lagen langgestreckt oder krampfkrumm, blutig oder giftbleich auf den abwaschbaren, weißlackierten Pritschen, über denen die drei großen Horizontalventilatoren kreisten. Auch in die Fenster waren sausende Ventilatoren eingebaut, die das Wort >Krieg< Tag und Nacht in die Länge zogen.

Dafür zündete die Morgensonne tausend Lampen in den tausend Wellenspiegeln an, und die Messinggeländer des schneeweißen Schiffes, seine roten Schornsteine und zinnoberroten Ventilatoren leuchteten wie die künstliche Kulissenwelt eines Theaters, aufgebaut unter dem indigoblauen Mittelmeerhimmel.

Ein mit den letzten Errungenschaften der Hygiene ausgestatteter Raum: große Glasscheiben, große Ventilatoren, große Eisblöcke, die langsam schmolzen und die Leichen frisch erhielten. Kein Gestank. Peinlichste Ordnung, etwas gestört, dadurch, daß fünf Selbstmörder, für welche Pritschen nicht übrig geblieben waren, auf dem reingewaschenen, weißen Steinplattenboden lagen.

Wenn irgendeine hinfällige, lungensüchtige Kunstreiterin in der Manege auf schwankendem Pferd vor einem unermüdlichen Publikum vom peitschenschwingenden erbarmungslosen Chef monatelang ohne Unterbrechung im Kreise rundum getrieben würde, auf dem Pferde schwirrend, Küsse werfend, in der Taille sich wiegend, und wenn dieses Spiel unter dem nichtaussetzenden Brausen des Orchesters und der Ventilatoren in die immerfort weiter sich öffnende graue Zukunft sich fortsetzte, begleitet vom vergehenden und neu anschwellenden Beifallsklatschen der Hände, die eigentlich Dampfhämmer sindvielleicht eilte dann ein junger Galeriebesucher die lange Treppe durch alle Ränge hinab, stürzte in die Manege, riefe das: Halt! durch die Fanfaren des immer sich anpassenden Orchesters.

Bagg bagg bagg bagg! schon schwammen die Redegeräusche, das Klirren der Gläser, das Stühlerücken und Surren der Ventilatoren darüber hinweg, und alles verebbte zu einem gleichmäßigen Geplätscher. In acht Tagen vielleicht stand Krull, der in der letzten Zeitmerkwürdig schüchtern auswich und sich selten sehen ließ, vor ihm und sagte ungefähr: "Adam, du weißt! Mein Publikum will Abwechslung.

»Pst!«-Rufe wurden laut. Wiesel konnte nicht weiterreden, denn der Präsident des Hauses, ein Tiroler mit rötlichem Vollbart, schwang die Glocke und erteilte dem Bundeskanzler das Wort. Grabesstille, in die das Surren der Ventilatoren unheimlich klang. Das leiseste Räuspern, das Rascheln der Papiere in der Journalistenloge wurde gehört und empfunden.

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