Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 8. Juni 2025


Ich war froh, als wir endlich die Stadt erreichten, aber hier war uns das Entsetzlichste noch vorbehalten, gewissermassen der Triumphbogen, durch den der Grossscherif den Einzug in seine getreue und heilige Stadt Uesan halten sollte. Es nahten sich ungefähr zwanzig der Secte der Aissauin.

Doch bevor ich den Leser mit Uesan bekannt mache, werfen wir auf Bodengestalt, Klima und Bevölkerung des ganzen Reiches einen Blick. Bodengestalt und Klima Das am nordwestlichen Ende von Afrika gelegene Kaiserreich Marokko, Rharb el djoani im Lande selbst genannt, ist von allen an das Mittelmeer grenzenden Ländern Nordafrika's eins der am günstigsten gelegenen.

Dennoch dürfen sie auch in Uesan keinen rothen Tarbusch tragen, sondern nur einen schwarzen, sie dürfen die Oeffnung des Burnus nicht wie die Muselmanen nach vorn tragen, sondern müssen dieselbe auf der Seite haben, sie dürfen keine gelbe oder rothe Pantoffeln, sondern nur schwarze und auch diese nur in ihren Häusern und in der Mälha tragen.

Aufenthalt beim Großscherif von Uesan. Ein volles Jahr verlebte ich nun in Uesan unter, im Ganzen genommen, angenehmen Verhältnissen. Und die Zeit verbrachte ich hauptsächlich damit, recht viel unter die Leute zu gehen, um mich mit ihren Eigenthümlichkeiten vertraut zu machen.

Die Sitte will es, dass ein Vornehmer nie seinen Einzug Abends hält, so wurde denn auch an dem Tage schon um 5 Uhr Nachmittags Halt gemacht in einem Duar, der Sidi Abd-Allah selbst gehörte. Nur noch einige Stunden am anderen Morgen, und wir hatten den Berg Bu-Hallöl vor uns, an dessen anderer Seite Uesan gelegen ist.

Aber selbst in Alexandrien, in Aegypten, in Mekka, in Arabien, sind Sauya des Grossscherifs von Uesan. Um den Glauben der Mohammedaner, d.h. die Opferwilligkeit, wach zu halten, werden jährlich zahlreiche Schürfa, die nächsten Verwandten Sidi's in die ganze mohammedanische Welt geschickt, um die Wunder und Herrlichkeit Uesans zu verkünden.

Sidi beklagte sich bitter, dass die Franzosen in letzter Zeit den Schürfa von Uesan verboten hatten, in Algerien ihre Rundreisen zu machen.

Betrübt schlich der arme Mann von dannen, er nahm selbst Abschied von mir ohne Fluch und Verwünschung, meinte nur, wenn ich das Geld gehabt hätte, würde ich ihn wohl belohnt haben. Und darin hatte er nicht Unrecht, denn als ich später auf meiner zweiten Reise in der heiligen Stadt Uesan mit ihm zusammentraf, konnte ich ihm reichlich sein mir erwiesenes Gute zurückerstatten.

Nach einigen Tagen Aufenthalt kehrte ich Tetuan den Rücken, und begab mich mit einer grossen Karavane nach Tanger. Der Weg wird gewöhnlich in zwei Tagen gemacht, wir brauchten indess nur Einen. Nachdem ich sodann in Tanger mein Maulthier verkauft hatte, trat ich den Rückweg nach Uesan an, zuerst längs des Strandes.

Unter dem Schutze des Grossscherifs von Uesan, der mir ein unwandelbarer Freund war, wagte ich einst, einem Thaleb, der mit glühenden Farben die Köstlichkeiten des Paradieses der Gläubigen mir ausmalte, zu erwiedern: "wenn aber Ihr Marokkaner Alle Anspruch macht, ins Paradies zu kommen, so will ich lieber nach dem Orte kommen, der den Christen angewiesen wird."

Wort des Tages

zähneklappernd

Andere suchen