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Aktualisiert: 12. Juli 2025
Sie ließ ein Laboratorium bauen und ersuchte Thurneyßer, zu ihr zu kommen. Der Kurfürst gab nur ungern seine Einwilligung, weil er Thurneyßer stets um sich haben wollte. Katharina brauchte den gewandten Schweizer in allen ihren Geschäften; wenn sie Geld nötig hatte, mußte er auf der Leipziger Messe in seinem Namen zwei, drei und mehrere tausend Taler für sie aufnehmen.
Vierzehn Jahre lang erhielt sich Thurneyßer in der unverminderten Gnade des Hofes.
Andere Talismane verschafften die Gunst großer Herren, beförderten zu Ehrenstellen, ließen Heiratshändel gelingen, und wenn Mars beim ersten Eintritt in das Zeichen des Skorpions darauf geprägt war, verliehen sie dem Soldaten Mut und Sieg. Thurneyßer verkaufte Talismane zum Besten des ganzen menschlichen Geschlechtes, vom Kaiser bis zum Bauer herunter.
Selbst Andreas Osiando, der berühmte Streittheolog in Königsberg, trug zum Schutz wider den Aussatz eine Kette um den Hals. Als Thurneyßer, eine goldne Kette um den Hals, 1574 nach Königsberg reiste, um den blödsinnigen Herzog zu heilen, benutzte er bei seinen Kuren die Talismane.
Als Wunderdoktor lernte ihn der Kurfürst Joachim Friedrich von Brandenburg im Jahre 1571 während der Huldigungsfeier zu Frankfurt an der Oder kennen. Thurneyßer besorgte hier die Publikation einer andern Schrift, die den Titel hatte: »Pison, von kalten, warmen, mineralischen und metallischen Wässern samt Vergleichung der Pflanzen«, und die dem Kurfürsten von Sachsen zugeeignet war.
Die Kurfürstin war krank, Thurneyßer übernahm die Behandlung, und der Erfolg bewirkte, daß von Stund an sein Glück bei den brandenburgischen Herrschaften gemacht war. Sie nahmen ihn mit nach Berlin, der Kurfürst ließ auf seine Kosten Thurneyßers Frau und Kinder, die er seit drei Jahren nicht gesehen hatte, aus Konstanz nach seiner Hauptstadt bringen.
Der König von Schweden schickte ihm einen schönen Luchspelz. Die Schreiber breiteten seine Wunderkuren aus und brachten reiches Entgelt, seltene gemalte Bücher, Handschriften, Erzstufen, Versteinerungen und Kräuter mit. Sie erzählten auch, was an auswärtigen Höfen und in anderen Ländern vorfiel, und mit diesen Nachrichten wußte Thurneyßer sich bei seinem Herrn sehr beliebt zu machen.
Thurneyßer zog eine Menge kunstverständige Ausländer nach Berlin und brachte auf jede Weise viel Geld in Umlauf. Eine Menge Schriftgießer, Stempelschneider, Kupferstecher, Illuminierer, Buchbinder, Kaufleute und Goldschmiede hatten beständig für ihn zu tun.
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