Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 21. Mai 2025


Da hörte er Jakobs freundliche Stimme. Es sei doch etwas da für ihn aber nur ein Brief. Stormer haschte begierig danach. Er war von Uller. Bei der nächsten Laterne las er ihn. Als er fertig war, lehnte er sein greises Haupt an die kalte Wand und weinte unter heftigem Schluchzen die ersten Freudentränen seit seiner Kindheit.

Während die Tochter droben einsam saß und aus ihren Erinnerungen heraus der untergehenden Sonne nachschaute, hastete Stormer unruhevoll den Berg hinab. Kaum wußte er sich den Blicken Bertas entrückt, knickte er in sich zusammen. »Herr, mein Gott, wend' es zum Besten! Ich kann sonst nicht mehr zurück. Ich kann's nimmer mitanschaun!« »Recht guten Abendgrüßte jetzt einer ausnehmend freundlich.

Wenigstens bei dem verdammten Herrn Erwin Uller dort drinnen in der Wiener Stadt. Und was für ein Geist sprach aus diesen Zeilen was für ein Herz! Nun begann er Berta schärfer zu beobachten. Sie ließ sich nicht viel anmerken. Das tun sie alle nicht, die Stormer. Er wußte das. Es drückte ihn schwer auf die Seele.

Kurz und bündig, klar und scharf, so daß ihm für alle Zeiten gründlich die Lust verging, nochmals zu kommen. Mit dem Schreiben ging's ihm schon schwer. Die rechte Hand war fast gelähmt und so angeschwollen, daß sie kaum die Feder halten konnte. Aber es mußte sein. Und wenn etwas sein mußte, brachtens die Stormer immer zusammen. Auch der Brief kam zustande.

Sie sah ihm durch das Fenster sinnend nach. Wie er dahinschritt heute! Aufrechter, sicherer, fester als sonst, fast stramm. Und wie er um sich blickte, als wollt' er sagen: Schaut mich nur an! Ich bin der alte Stormer, auf den die Schicksalsschläge nur so niedersausten. Neun blühende Kinder hab' ich verloren, durch Krankheit und Unglück, durch Krieg und ... Ja, einer, einer ist mißraten.

Sein Brief hatte Uller in eine Stadt Nordböhmens nachgesandt werden müssen, wohin er gereist war, um die Feiertage bei seiner Mutter zuzubringen. Morgen komme er selbst, schrieb er. Noch niemals war Stormer den Berg so rasch und so froh hinangestiegen. Droben gab es eine erschütternde Aussprache. Und dann eine stille herzliche Feier.

Der gute alte Jakob begnügte sich selbstverständlich mit des alten Herrn Unterschrift und dem Trinkgelde, das diesmal reicher ausfiel als sonst. Dafür dankte aber Jakob auch über alle Maßen freundlich. Der Brief brannte Stormer noch mehr auf die Seele als der erste. Das schien ja wirklich tief gegangen zu sein, sehr tief sogar.

Das war der alte Jakob, der Briefträger, der zur Post ging. Stormer schrak zusammen und wandte sich mit zorniger Gebärde ab. Wenn ihm der damals den Brief nicht gegeben hätte, wär' alles anders gekommen. Aber bequem sind sie halt alle diese Leute, bequem und so viel übereifrig. Wo sie nur einen Schritt ersparen können ... Drei, vier Tage lang trug er den Brief mit sich herum.

Wenn es nun doch auch bei ihr tief ... Aber er sagte sich immer wieder: Sie überwindets schon. »Wir Stormer überwinden alles. Wir sind stärker als die Tücke des Schicksals. Und dann nein, so leicht setzt man uns auch nicht in Flammen. Um unser Herz ist ein Panzer von Mißtrauen gegürtet. Bis der auftaut ...« Aber geschehen mußte nun etwas geschrieben mußte dem Manne werden.

Wort des Tages

skelton's

Andere suchen