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Aktualisiert: 13. Juni 2025
»Frau Stadtschultheiß,« rief von unten der Bäcker, »wenn ich etwas sagen darf, dann rate ich Ihnen, lassen Sie das bleiben. Erstens hängen die Fahnen über dem Sims und könnten Feuer fangen, und zweitens ist’s auch zugig an der Ecke, der Wind bläst doch alles aus.« Was war dagegen vorzubringen? Frau Römer schwieg.
»Was du nicht alles weißt, Preziosa!« sagte der Stadtschultheiß. »Sei nur ruhig, ich werde es einzurichten wissen, daß die Majestäten dich vor sich kommen lassen, denn du bist eine Ware für Könige.« »Sie werden mich zur Hofnärrin haben wollen,« versetzte Preziosa, »und dazu bin ich verdorben.
Ich seh ihm gleich an, daß etwas nicht in Ordnung ist, ich nehme ihn beiseite. ›Sehen Sie dort hinüber, Herr Stadtschultheiß,‹ sagt er. ›Auf der alten Straße, an der andern Seite vom Fluß, fährt der Pulverwagen!‹ Ich sehe hinüber: langsam bewegt sich dort der große, schwarze Wagen, mit der vorgeschriebenen roten Laterne und dem roten Fähnchen, unheimlich anzusehen.
»Bewahre, Frau Stadtschultheiß, die Matzbeck hat nur so gesagt, wie sie den Ernst gemerkt hat, weil halt die Weiber immer recht behalten müssen!« In dem Gemach, das als Bauernstube eingerichtet war, hatten sich einige Damen versammelt, denen der Vorzug zuteil werden sollte, das junge prinzliche Ehepaar zu sehen.
Aber der Herr des Hauses, Stadtschultheiß Römer, stand schon wartend am Tisch. Er mochte vielleicht zwölf Jahre älter sein als seine Frau, trug einen großen schwarzen Vollbart und sah ernst und achtunggebietend aus. Jetzt trat er ans Fenster und horchte auf.
Bitte melden Sie es dem Herrn Stadtschultheiß.« Wieder öffnete die junge Frau sachte die Tür des Gastzimmerchens. Etwas gereizt wurde sie da empfangen. »Wenn du die Türe auch leise aufmachst, das hilft mir nichts, ich werde doch aus meinem Gedankengang gerissen. Was gibt es schon wieder?« »Der Amtsdiener ist da wegen eines Pulverwagens.«
Ehe der Stadtschultheiß sich auf das Rathaus begab, machte er den Umweg über den Rasenplatz, auf dem die landwirtschaftliche Ausstellung schon allerhand Leute herbeigezogen hatte, die sich die Maschinen besahen, während vom Land herein von jeder Gattung Vieh besonders schöne Stücke zugetrieben wurden.
Die Frauen blieben allein mit den Kindern zurück. Lebhaft wurde das Vorgefallene besprochen. »Es hat sich alles ganz gut gemacht,« entschied schließlich die ehemalige Erzieherin als Sachverständige, »nur das eine war ein #faux pas,# liebe Frau Stadtschultheiß, Sie hätten sagen müssen: ›Wollen Königliche Hoheit die Blumen annehmen‹; wollen ›Sie‹ ist doch gar zu vertraulich.
Der Stadtschultheiß kam nun im festlichen Anzug zum Vorschein und schickte sich an zu gehen. »Wann kommst du wieder?« fragte seine Frau. »Ich weiß nicht. Um elf Uhr Empfang, dann auf die Wiese zur Ausstellung; um zwölf Uhr etwa in die Bauernstube – da sehen wir uns wohl einen Augenblick; um ein Uhr Festessen, dann Preisverteilung auf der Wiese.
Der Stadtschultheiß ging nicht mehr in das Gaststübchen zurück. »Es ist besser, ich kleide mich jetzt an,« sagte er, »und gehe wieder aufs Rathaus, dort ist es noch ruhiger als daheim.« Er verschwand im Schlafzimmer, wo sein Festgewand hergerichtet war. Aber etwas fehlte doch. Nach einer Weile ertönte seine Stimme: »Julie, wo ist meine weiße Halsbinde?«
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