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Aktualisiert: 22. Juni 2025
Ein Schreiben an das Amt stellte heraus, der Spaniol sei längst frei und auf und davon, der alte Paul aber sitze im Zuchthaus.
"Der Spaniol schwieg erschöpft still und ging heftig zwischen dem Ofen und Nachtstuhl hin und wieder, das Beifallgeklatsche und die Lobsprüche einiger Mitgefangenen schmeichelten ihm gewaltig, er empfand Etwas von jener Seligkeit sogar, welche das Bewußtsein gewährt, eine gute That vollbracht zu haben.
Wohl weiß ich's, daß ich meine Perlen den Säuen hier vorwerfe, denn in Einen Augenblick seid Ihr wie umgekehrte Handschuhe, aber ich halte Reden, damit ich nicht aus der Uebung komme und morgen wird Eine über die "Bornirtheit des heutigen Volkes" gehalten!" ruft der Spaniol etwas stark verstimmt.
Weil dieser offen erklärte, um keinen Preis den Plan des Spaniolen gänzlich aufstecken zu wollen, so schrieb der Geistliche für ihn endlich einen Brief in der schönen Absicht, mindestens die Gewaltmittel, von denen der Spaniol allein guten Erfolg von vornherein gehofft, unnöthig zu machen. Ganz zufrieden mit diesem Briefe schied der Zuckerhannes von seinem alten Schützer.
Doch schwören kann ich so gut als ein Anderer, blos daß ich statt bei Gott bei meiner Ehre schwöre!" ruft der Spaniol unwillig. "Mußt zuerst beweisen, daß Du Ehre im Leib hast!" schreit der Stoffel. "Jedenfalls mehr als Du, einäugiger Spitzbube!" erwiedert der empörte Zimmerkommandant. "So? Spitzbube?
Das Murmelthier fehlt auch nicht, sondern schnarcht den Faden des Lebens weiter, während im weißen Nachtrocke und Pantoffeln leise eine Gestalt mit gebräunter, von tiefen Leidenschaften durchwühltem Gesichte auf und ab wandelt der Spaniol, der vor kurzer Zeit mit dem betrogenen und als Räuber zum zweitenmal verurtheilten Zuckerhannes hier zusammentraf.
"Ist der Rabbiner nicht schon dreimal bei mir gewesen? ... Verläßt er je einen gefangenen Israeliten? ... Wo ist Liebe und Treue, bei Euch übermüthigen Christen oder bei uns verachteten Juden?" triumphirt der Moses. "Wahr ist's, überall halten die Juden zusammen wie Pech!" bemerkt der Spaniol.
"Ach, dein Bernardus ist ein Mährlein, nicht wahr?" fragt der Spaniol. "So gewiß ich jetzt da stehe und rede und so gewiß ein Gott im Himmel ist, ebenso gewiß ist Alles, was ich von dem Einsiedler erzählte.
"Als Ochsen am Berge!" unterbricht der Zuckerhannes den Spaniolen. "Der Spaniol kann Gott läugnen, so lange er mag, ich läugne Ihn nicht. Ein Gott muß doch sein, der Mensch ist nicht das höchste Wesen, wie der da meint. Ein sauberer Gott, der in Spitälern und Kerkern herumliegt und vom nächsten besten Wolf gefressen werden kann.
Diese Geschichte des Indianers, welcher Ort, Zeit und Personen nannte und gekannt haben wollte, macht einen tiefen Eindruck auf alle Mitgefangenen, die Einen sehen mit dem Zuckerhannes in ihr ein schreckliches Strafgericht Gottes, die Andern bleiben ungläubig, weil sie nicht dabei gewesen, der Spaniol sucht auf alle Weisen den wohlthätigen Eindruck der Erzählung zu verwischen und bringt den Indianer und den alten Paul richtig zum Schweigen durch die Frage: "Angenommen, Gott sei gegen den Dieb gerecht gewesen, war derselbe Gott nicht sehr ungerecht gegen den Soldaten?
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