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Aktualisiert: 6. Mai 2025
Als er das erstemal von Berlin nach Netzig zurückkehrte, trug er noch eine Samtjacke und zog der Familie nur Unannehmlichkeiten zu; aber bei seinem zweiten Besuch besaß er schon einen Zylinder, und nicht lange, so ward er von Seiner Majestät entdeckt und durfte für die Siegesallee das wohlgetroffene Bildnis des Markgrafen Hatto des Gewaltigen schaffen, nebst den Bildnissen seiner beiden bedeutendsten Zeitgenossen, des Mönches Tassilo, der an einem Tage hundert Liter Bier trinken konnte, und des Ritters Klitzenzitz, der die Berliner robotten lehrte, wenn sie ihn dann auch hängten.
Zu früh vernarbte Wunden brachen auf: die Erinnerung an die Lex Heinze erwachte, durch die Kunst und Wissenschaft tödlich getroffen worden wären, wenn die Roten im Reichstag sie nicht so wütend verteidigt hätten; und die Rede des Kaisers klang lauter, als da sie gehalten wurde, in die Ohren derer, die sich bisher vom Getümmel der Schlacht scheu vor ihre Staffelei und ihren Schreibtisch zurückgezogen hatten. »Eine Kunst, die sich über die von mir bezeichneten Gesetze und Schranken hinwegsetzt, ist keine Kunst mehr,« hatte er angesichts der vollendeten Standbilder in der Siegesallee erklärt, und die großen Eroberungen neuer künstlerischer Möglichkeiten, wie sie denen um Manet und van Gogh, um Liebermann und Klinger gelungen waren, als ein Niedersteigen in den Rinnstein bezeichnet.
Gewaltig steht der Berliner Hindenburg über der Menge, das Haupt gegen die Siegesallee gerichtet. Jauchzend ruft das Volk zu seinen Füssen zu ihm empor; der Reichskanzler hat das Rechte getroffen, als er sagte, dass diesem Manne vor allen anderen unsere Liebe gehört. Der Oberbürgermeister Wermuth nimmt dann im Namen der Stadt Berlin das Hindenburg-Monument in Besitz und Obhut.
Begierig bin ich, was aus der großen neuen Siegesallee im Tiergarten werden wird; noch steht dem Siegesdenkmal als Gegenpol an der Viktoriastraße eine Litfaßsäule gegenüber.
Sein heldenhafter Sohn geruhte unter schiefer Mütze ein Stammeln, ein Festspiel wurde abgesagt. So kindisch war jedoch das Niveau nicht ganz. Das Kunstgemäch der Fürsten, des Adels, der höfischen Gesellschaft nahm kein Chauffeur mehr ernst. Konditoren wußten, dies sei einmal diskutabel zur Renaissance gewesen. Der Kitsch der Siegesallee war ungefährlich, weil er komisch war.
Vier Geschütze aus der Tannenberger Schlacht stehen vor dem Postament und in den ersten Reihen stehen Feldgraue, Verwundete und Rekonvaleszenten; einer hat sich im Wagen heranfahren lassen, um dabei zu sein, wenn “sein” General seine Ehre erfährt. Musik klingt von der Siegesallee; Soldaten des 3. Garderegiments rücken heran und nehmen Aufstellung. Eine Abordnung des 2.
Wer das Kunstwerk mit den Augen des Kammerdieners betrachtet, wird es nie begreifen. »Nichts ist an sich schön; erst unsere Auffassung macht es dazu.« Wer Phidias mit den Augen des Professors Trendelenburg anschaut, sieht vielleicht in den Marmorgruppen der Siegesallee Werke des griechischen Bildhauers.
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