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Aktualisiert: 19. November 2025
Die Schriftkultur hat sich dafür nicht als das geeignete Instrument angeboten. Menschen und Sprache verändern sich gemeinsam. Individuen werden durch die Sprache geformt; ihre praktischen Erfahrungen formen ihrerseits die Sprache und schaffen einen Bedarf an neuen Sprachen.
Das Bildungsprinzip der Schriftkultur bringt ein bestimmtes Verständnis von Konformität und Standardisierung mit sich, das der Lebenspraxis entspricht, die eine standardisierte Bildung notwendig gemacht hatte. Für die heute zur Verfügung stehenden alternativen Ausdrucks- und Kommunikationsmittel hat das derzeitige Bildungssystem offenbar keinen Platz.
Um jedoch wieder ein vollständiges Wort zu ergeben, müssen sie je nach Beschaffenheit weiter verarbeitet werden. Das hat gar nichts mehr mit dem Zentralismus und der Sequentialität der Schriftkultur zu tun, und im übrigen wird jede Art von Information Bilder, Töne oder Bewegungen auf die gleiche Weise behandelt.
Die Schriftkultur hatte das Leben ordentlich durchorganisiert. War man verliebt, war Romeo und Julia die richtige Lektüre. Wollte man nach Griechenland fahren, begann man mit den Homerischen Epen und ergänzte sie durch den Roman eines zeitgenössischen Schriftstellers.
Andere visuelle Zeichensysteme überschreiten die der Schriftkultur gesetzten Grenzen: konkrete Poesie, Happening, Animation, Performancespiele bis hin zum interaktiven Videospiel, interaktive Multimedien, virtuelle Realitäten und die globalen Netzwerke.
Im Verlauf dieses Krieges wurden alle theoretischen Argumente zur Institution des Militärs jenseits der Schriftkultur einem leibhaftigen Test unterzogen, vermutlich weit über unser aller Erwartungen und Wünsche hinaus. Der in den Medien dargestellte Golfkrieg erinnerte an ein Computerspiel oder eine Fernsehshow.
Das Paradigma der Schriftkultur behauptet, daß die Selbstkonstituierung in der Sprache stattfindet, und zwar nur in der Sprache, schriftlich niedergelegt und anderen durch Lektüre zugänglich. Tatsächlich haben wir unser Wissen aus der Praxis menschlicher Interaktion und dem auf Sprache basierenden Informationsaustausch gewonnen.
Die auf Schriftkultur basierende Kommunikation erfordert einen höheren Aufwand als den, der für das Hervorbringen, Erkennen und Betrachten von Bildern nötig ist. Bilder verkörpern eine positivistische Einstellung und bringen eine relativistische Haltung mit sich.
Wir wollen der Frage nachgehen, ob zwischen Schriftkultur und dem Entwickeln und Verstehen von Gedanken ein innerer Zusammenhang besteht oder ob Gedanken auch auf andere als schriftsprachliche Weise, etwa in Zeichnungen oder den heutigen multimedialen Systemen formuliert und verstanden werden können.
Man könnte leicht ins Moralisieren verfallen. Die Schriftkultur trägt bestimmte Erwartungen an demokratische Institutionen heran. Wie andere Institutionen, müssen auch sie sich dem Effizienztest unterziehen.
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