Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 24. Mai 2025


Die Bildungsperspektiven stehen dabei in permanentem Widerspruch zu den sich rasant verändernden menschlichen Erfahrungen, durch die wir das werden, was wir sind. Eine am Paradigma der Schriftkultur orientierte Erziehung ist, wie wir gesehen haben, ein Luxus geworden, den sich keine Gesellschaft, ob reich oder arm, mehr leisten kann.

Der Vietnamkrieg ist hierfür ein dienliches Beispiel. Befehle wurden von oben an die Truppen weitergegeben, über Truppenführer, die für die Kriegsführung in Vietnam nicht ausgebildet waren. Sogar der Präsident der Vereinigten Staaten schaltete sich ein, allzu oft mit Entscheidungen, die den Kriegsverlauf negativ beeinflußten. Die USA vergaßen die Lehren ihrer eigenen Geschichte, indem sie die in der Schriftkultur entwickelte europäische Kriegsführung für den illiteraten Dschungelkrieg übernahmen. Später veröffentlichte Memoiren (etwas die von Robert MacNamara) decken auf, wie das in Regierung und Militär verkörperte schriftkulturelle Paradigma der

Das Paradigma der Schriftkultur behauptet, daß die Selbstkonstituierung in der Sprache stattfindet, und zwar nur in der Sprache, schriftlich niedergelegt und anderen durch Lektüre zugänglich. Tatsächlich haben wir unser Wissen aus der Praxis menschlicher Interaktion und dem auf Sprache basierenden Informationsaustausch gewonnen.

Das Thema ist nicht die Sprache an sich, sondern die Behauptung, daß die Darstellung das dominante, man darf sagen ausschließliche Paradigma menschlichen Handelns ist. Weder die Wissenschaft noch die Philosophie haben eine Alternative zur Darstellung geschaffen. Die physische Realität ist mehr als das, was die Sprache erfassen kann.

Um zu zeigen, wie Sprache konsumiert wird, wollen wir einen kurzen Blick auf den Arbeitsbereich werfen, den wir Erziehung nennen. Heutzutage hat sich der Bedarf an fortlaufender Ausbildung drastisch erhöht. Das Paradigma einer einmaligen, lebenslang gültigen Ausbildung hat sich gemeinsam mit Schriftkultur und der auf sie gründenden Bildung erschöpft. Kürzere Produktionszyklen erfordern veränderte Werkzeuge und eine dazugehörende veränderte Ausbildung. Eine für eine Lebensdauer gültige Berufsausbildung, die möglich war, als der Fortschritt der Technologie sich noch linear vollzog, erforderte lediglich die Pflege der einmal erworbenen Fähigkeiten und geringfügige Anpassung des vorhandenen Wissens. Dieses Ideal gehört der Vergangenheit an. Die heutigen Effizienzanforderungen müssen in Ausbildungsstrategien umgesetzt werden, die weniger kostenaufwendig, aber auch weniger lange gültig sind als die, die man mit der Schriftkultur erwarb. Diese Strategien produzieren die heute benötigten gebildeten Operatoren aller Art, Ausbildung wird selbst zu einem Produkt, das von vielen Weiterbildungsfirmen angeboten wird. Zu deren Kunden gehören die Angestellten von Fast-food-Ketten, die Betreiber von Atomkraftwerken, Tiefkühleinrichtungen, Mitglieder der Parlamente und Netzwerkbetreiber. Alle diese Produkte werden auf dem Markt gehandelt, und auf dem Markt wird die Sprache der Werbung, des Designs und der

Die neuen Bedingungen der allgemeinen Verknüpfung verändern das Paradigma der Weiterbildung zu einem Paradigma der niemals endenden, fortlaufenden Bildung, die den anhaltenden Veränderungen in unserer Erfahrung unter immer komplexeren Umständen entspricht. Es könnte durchaus sein, daß wir für einige dieser Erfahrungen auf die Werte zurückgreifen müssen, die die Schriftkultur gekennzeichnet haben.

Obwohl schriftkulturelle Perspektiven und Methoden der Gesetzgebung nicht mehr ausreichend sind für Themen aus einem pragmatischen Rahmen, der das schriftkulturelle Paradigma in Frage stellt, scheinen die Politiker nicht willens zu sein, die Notwendigkeit des Wandels einzusehen.

Wort des Tages

schreibbuch

Andere suchen