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Aktualisiert: 19. November 2025
Wenn sich heute in den USA gelegentlich Sorge bezüglich des Niedergangs von Bildung und Schriftkultur einstellt, so ist sie offenkundig von einer Nostalgie für Tradition gespeist, die in den USA niemals wirklich wirksam war, und zugleich aus einer Furcht vor der Zukunft, die man niemals wirklich durchdacht hat.
Die Relativierung von Schriftkultur und Bildung in unserer veränderten Lebenspraxis hat durchaus schon zu neuen Lehrinhalten geführt. Sie allein können allerdings keine Ausbildung ersetzen, die die Denkund Empfindungsfähigkeiten in einem durch erhöhte Komplexität und Dynamik gekennzeichneten Lebensraum fördern.
Diese Praxis, die die Schriftkultur überwindet, ohne sie ganz aufzugeben, hat neue Fähigkeiten freigelegt: visuelles Bewußtsein, Verarbeitung von Informationen aller Art, Vernetzung und neue Formen menschlicher Integration, die sehr viel weniger starr sind als die, die für die ausschließlich durch die Sprache erfolgende Integration typisch sind.
Aber wir können sie auch nicht ignorieren, vor allem wenn sie den Umbruch von der Schriftkultur zu einer Phase jenseits davon dokumentieren. Diejenigen, die sich mit der Entwicklung und dem Verhalten der menschlichen Gattung befassen, glauben, daß die kooperative Bemühung die Entwicklung der Sprache, wenn nicht ihre Entstehung, erklärt.
Wie alles, was sich von Schrift und Schriftkultur löste, wurde auch die militärische Praxis entmenschlicht. Für den militärischen Bereich ist diese Konsequenz sehr begrüßenswert. Wir lassen Maschinen gegen Maschinen kämpfen und sich gegenseitig töten.
Politische Funktionen wurden designiert und politische Institutionen gebildet. Regeln für deren gutes Funktionieren wurden schriftlich fixiert. Das Bündnis zwischen Politik und Schriftkultur sollte sich schließlich in eine inzestuöse Liebe verwandeln; doch bevor das geschah, mußten sich politische Erfahrungen in den damaligen Revolutionen zunächst endgültig emanzipieren.
Wenn wir uns die Rahmenbedingungen vergegenwärtigen, die zur Schriftkultur geführt haben, und die Folgen, die sich aus den neuen pragmatischen Rahmenbedingungen für alle Aspekte unseres Lebens ergeben, können wir verstehen, wie die Schriftkultur sie beeinflußt hat. Hier denke ich besonders an Religion, Familie, Staat und Ausbildung.
Diese Sprachen sollen die Verarbeitungsprozesse und Handelsabläufe beschleunigen, die Risiken reduzieren, den Profit erhöhen und die Effektivität weltweiter Handelsbeziehungen sichern. Ohne negativen Einfluß auf die Effizienz der Vermittlung können diese neuen Handelsformen jedoch nicht mehr im Zentralismus einer Schriftkultur befangen bleiben.
Maschine und Schriftkultur Der Mensch hat Maschinen gebaut, die den menschlichen Arm und seine Funktionen imitiert und auf diese Weise die Natur der Arbeit verändert haben.
Dennoch wurde eine effektive Gesetzgebung erst innerhalb des pragmatischen Rahmens möglich, der Schriftkultur hervorbrachte. Sobald die Schriftkultur ihr Potential erreicht hatte, wurden neue Mittel für die politische Praxis der Gesetzgebung notwendig.
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