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Aktualisiert: 19. Mai 2025
Er schleuderte sie röchelnd von sich: »Das Greinen und Betteln kann ich schon gar nicht leiden. Und das 'Schlechthundekind' muß gestraft sein!« Als er sie von sich stieß, löste sich Fränzis prächtiges dunkles Haar, mit fliegender Brust stand sie einige Schritte entfernt vor ihm; die Leidenschaft hatte sie um zehn Jahre verjüngt, aber ihre Stimme zitterte.
Als Binia die Augen schon einige Zeit geschlossen hatte, schlug sie sie wieder auf und flüsterte: »Wenn mich der Seppi Blatter schon 'Schlechthundekind' gerufen hat, so muß ich, wenn ich groß bin, Josi Blatter doch heiraten.« Die entsetzte Susi schmeichelte: »Schlafe, schlafe, Schäfchen; wenn du groß und ein schönes Mädchen sein wirst, kommen um dich viele Burschen fragen.«
Plötzlich schrie er wie aus wilder Qual heraus Binia an: »Fort mit dir, du Schlechthundekind!« Die Erschrockene und Verwirrte, die das böse Wort wie ein Blitz aus heiterem Himmel traf, stand einen Augenblick fassungslos, dann flüchtete sie so schnell wie eine Gemse. Hinter ihr drein Eusebi, der aber weit zurückblieb.
»Wie hat dich Seppi Blatter genannt?« Die Kleine schwieg. Da rüttelte er sie zornrot und wiederholte keuchend die Frage. »Schlechthundekind,« weinte die Kleine leis. »Schlechthundekind! Schlechthundekind! Schlechthundekind! Seppi, du mußt ans Brett!« Wie ein wildes Tier lief der Presi hin und her, er stampfte, daß man es in der Stube unten hörte.
Da hörte er Binias glockenhelle Stimme: »Nein, nein, alte Susi, zu Fränzi lasse ich mich nicht schicken, Seppi Blatter ist ein wüster Mann, der hat mir 'Schlechthundekind' zugerufen und mich fortgejagt.« Der Presi traute seinen Sinnen nicht horchte schnob: »Binia, daher!« und zog das Kind, das, nichts Gutes ahnend, flüchten wollte, in sein Zimmer.
Er, Tölpel, hatte das jahrzehntelange Glück, das vor ihm lag, verscherzt. Und dann hatte der Wildheuersepp, was er selbst verloren, gefunden. Aus diesem Gefühl war er Seppi aufsässig gewesen. Seit Fränzi gesprochen, wußte er es. »Gieb mir den Vertrag, Peter!« sagte Fränzi gütig. Er reckte sich, zauderte, dann donnerte er: »Ich lasse mein Kind von euch nicht Schlechthundekind nennen!«
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