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Aktualisiert: 1. Mai 2025
Und schließlich versteht es auch – Hugo Salus selbst, wie »Der Handschuh«, »Der Becher der Mensane« und »Der Toast« beweisen. Nur weiß er, daß ihn alle Welt als den Sänger kennt, durch dessen Lieder die Sehnsucht mit prinzessinnenhafter Grandezza schreitet und aus dessen Versen Amoretten kichern.
Omnibus una salus sanctis, sed gloria dispar; das heißt schreiben sonst die Gottesgelehrten nach Paulus haben wir im Himmel alle dieselbe Seligkeit, aber verschiedene Ruhmstufen. Schon auf der Erde finden wir im Himmel der Schriftstellerwelt
Das ist es auch, was diesen Dichtungen in Prosa ihre besondere Tiefe und Nachwirkung verleiht: Salus fabuliert in einem Lande, das nicht auf der Oberfläche der Empfindungen liegt; man muß gewillt sein, ihm ins Symbolische und oft auch bis ins Mystische zu folgen.
=Die Zeit:= In dem neuen Buche von Hugo Salus haben mich die Titelnovelle und »Das Register« entzückt. Die erste Novelle sollte die dramatisch bewegte Geschichte einer verratenen Frauenseele werden. Salus hatte die feste Absicht, es auf der »ehrenwerten Landstraße der Sprache, die auch einmal zwischen Kornfeldern und Kartoffeläckern dahinführt,« zu versuchen.
Wenn man will, durch ein Hinterpförtchen, denn unter den schematischen Begriff der Epik lassen sich die zarten, duftigen Geschichten nicht so leicht einfügen, weil sie Bilder und Träume, spinnwebfeine Fabeleien und verlockende Plaudereien sind – Novellen des Lyrikers und nicht Novellen schlechthin. Der epische Kothurn fehlt; Salus sitzt nicht am Vorlesetisch, sondern näher, viel näher.
Dichterseelen sind hellsehend und für Salus sind die seltsamen Zusammenhänge zwischen den Dingen und ihren Wirkungen, zwischen dem Stoff und dem Geist eine märchenreiche Domäne, in der seine starke Phantasie sich – fast möchte man sagen: »mit Behagen« – ergeht.
Es kommt Salus gar nicht auf die äußeren Geschehnisse, sondern auf das innere Erleben an. Ganz wundervoll ist das einem echten Dichtergemüt entsprungene Märchen: »Wo kommen die Kinder her?«
Eines Tages sah er bei Hanka in der Ecke des Schreibtisches eine kleine Pappendeckel-Tafel, auf welcher in Hankas Schrift die Worte standen: »#Precaria salus:# ich durchschritt die Pforten des Todes, ich betrat die Schwelle der Proserpina, und nachdem ich durch alle Elemente gefahren, kehrte ich zurück. In der Mitte der Nacht sah ich die Sonne in ihrem hellsten Schein.«
Wenn man auch in manchen Dingen anders – nüchterner und deshalb vielleicht klarer – urteilt als Hugo Salus, immer achtet und schätzt man den feinsinnigen Poeten, dessen Bilder in wohltuender Reinheit vor uns erstehn, dessen Sprache den Stoff meistert und ihn beschwingt.
Und dies alles immer unbegehrend Hinzulassen, schien ihm mehr als seines Lebens Lust, Besitz und Ruhm. Doch auf fremden Plätzen war ihm eines Täglich ausgetretnen Brunnensteines Mulde manchmal wie ein Eigentum. Hugo Salus. Geboren am 3. August 1866 zu Leipa in Böhmen, studierte Medizin in Prag und lebt daselbst als Frauenarzt. Gedichte 1897. Neue Gedichte 1899. Ehefrühling 1899. Reigen 1900.
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