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Aktualisiert: 9. Juni 2025
Sie war völlig mit sich im reinen und sagte mit ruhiger Stimme, mehr um den Fall aufzuklären als zu ihrer Verteidigung: »Er hat mich in einem Ton angeschrien, den ich nicht gewöhnt bin! So schreit man keine Dame an!« »Wir haben hier keine Damen, sondern nur Beamtinnen!« erklärte Hermann schroff. »Merken Sie sich das gefälligst! Sie werden Herrn Rittershaus um Entschuldigung bitten.«
Während der Arbeitsstunden wird nicht geschwätzt!« Das war der zweite Zusammenstoß Marthas mit einem Bureauchef. Erst Rittershaus, dann Wittmann. Aber der Streber Wittmann war viel zu schlau, um beschwerdeführend in die Direktion zu laufen; er durchschaute, wie die Dinge standen. Und so verlief die Angelegenheit im Sand. Am nächsten Abend nahm Benno das Mariechen mit in die Synagoge.
»Na, sehen Se,« begrüßte Wittmann am Mittag Fräulein Böhle. »Na, sehen Se: Schöne Seelen finden sich zu Wasser und zu Lande! Die Götter haben mein Flehen erhört.« Ganz wie damals, als Rittershaus vorgestellt hatte: »Fräulein Böhle, unsere neue Kollegin – Herr Wittmann,« machte er eine leichte Verbeugung und streckte ihr die Hand hin: »Auf gute Kollegenschaft, Fräulein!«
Er wollte vom Krieg nichts hören, und so oft Truppen die Kaiserstraße hinauf zum Bahnhof zogen und das Personal an die Fenster stürzte, um Abschiedsgrüße zu winken, geriet er außer sich und krähte verzweifelt: »Ruhe!! Während der Arbeitsstunden wird nicht hinausgesehen!« Rittershaus war jetzt Alleinherrscher im Wechselbureau, denn der dicke Rehle trug des Königs Rock.
Sicherlich hat se kein Wort von dem verstanden, was ich ausdrücken wollt’, dachte er. Aber eine heimliche Stimme sagte ihm: Se hat’s doch verstanden. Sie is so schön und se muß ein gutes Gemüt haben! Nachdem sie in das Wechselbureau zurückgekehrt waren, teilte Rittershaus Martha ihre Arbeit zu.
Mitten in der Rede sah er auf die Uhr, denn er hatte das Gefühl, es sei schon spät, und er durfte doch in dieser aufgeregten Zeit keine Börsensitzung versäumen. Für die Beamten krähte Herr Rittershaus einige trockene Worte, die er sich für solche Gelegenheiten auswendiggelernt hatte.
Aber als ihn am nächsten Tag die neugierigen Beamten frugen, was denn eigentlich mit dem »schönen Adolf« sei, und was das für eine geräuschvolle Dame gewesen sei, antwortete er nur: »Waaß ich’s? Gekindigt hat er halt!« Martha ging in das Wechselbureau und stellte sich dem Bureauchef Rittershaus vor.
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