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Aktualisiert: 7. Juni 2025
Aber nein! Das Geschrei auf der Treppe nahm einen so schreckenerregenden Charakter an, daß sie Becken und Kelle von sich stieß und hinauseilte. Draußen, in der Mitte der Treppe, stand auf einer Stufe das Rikli, mit Zetergeschrei auf die folgende Stufe blickend, wo ein zierliches, grünes Eidechschen in höchster Geschwindigkeit sich hin und her schlängelte.
»Das Kind ist viel größer als du, wenn schon die Mama gemeint hat, es sei nur acht oder neun Jahre alt«, erklärte jetzt Fred seiner Schwester Rikli. »Das gibt eine Freundin für Emmi und man kann ihm auch ansehen, daß es sich für ein Geschrei bedanken würde, wie du es machst.«
»Nein, nein!« schrie das Rikli auf; »sag nein, Tante, er springt einem fast ins Gesicht und hat gelbe Augen, wie ein Drache und –«
Bevor aber Rikli noch zu Worten kam für seine Froschgeschichte, war schon die ältere Schwester Emmi hereingestürzt und rief in großer Aufregung: »Tante! Tante! Sie gehen alle in die Erdbeeren, ein ganzer Trupp; darf ich noch mit? Sag doch schnell ja, ich kann nicht zur Mama und es pressiert.«
Fred hatte aus seiner leeren Hand eine Faust gemacht, hielt diese plötzlich dem Rikli vor das Gesicht und schnellte sie auf; mit Geschrei sprang das Kind weg und zur Tür hinaus. »So, jetzt kann man doch ruhig lesen«, sagte Fred, befriedigt über die Wirkung, legte seine Hand auf das Buch und begann: »Der grüne oder Wasserfrosch, #esculenta# –«
Es war unverkennbar Freds Stimme, die, dem Kreischen antwortend, sang: »Das Rikli und der Hanseli Sind ganz wie zwei Geschwister; Sie singen wie die Amseli, Nur unerhört viel wüster.«
Jetzt stürzte, fortwährend aus vollem Halse schreiend, das achtjährige Rikli, um die Ecke kommend, auf sie los, hinter ihr her der Bruder Fred, ein großes Buch unter dem linken Arm, den rechten mit geschlossener Faust ausstreckend. »Rikli, nicht so maßlos«, mahnte die Mutter; »komm doch zu dir. Was ist denn geschehen?« Rikli schrie fort und steckte ihren Kopf ins Kleid der Mutter hinein.
»Es ist wieder das Rikli, das ist ganz sicher«, sagte die Mutter, die erst samt der Tante aufgesprungen war, sich nun aber wieder hinsetzte und die Tante auch dazu aufforderte. »Wir müssen wirklich dableiben«, fuhr sie fort; »das Kind soll nicht meinen, daß es für jedes Käferchen, das ihm nahe kommt, einen solchen Lärm aufschlagen darf und uns so zu seiner Hilfe herbeizwingen kann; es muß wissen, daß sein Geschrei für nichts keine Teilnahme mehr erweckt.«
Sieh nur, sieh!« Fred hielt seine offene Hand hin, aus der ein grüner Frosch glotzte. »Rikli, nun sei ganz still, es ist genug«, gebot die Mutter dem immer noch fortschreienden Kinde, »und du, Fred, weißt wohl, daß das Kind sich allerdings unvernünftig vor deinen Tieren fürchtet; warum mußt du diese gerade ihm unter die Augen halten?«
Das Rikli hörte die Worte aufmerksam an, und diesmal machten sie mehr Eindruck, als ähnliche Ermahnungen gemacht hatten, bevor es etwas so Grauenvolles erlebt hatte, wie das war, ganz verlassen und ungehört mitten unter den Fröschen im Sumpf zu stecken. Während dieser Zeit hatte Oskar seine Schar versammelt und war mit ihr auf den Festplatz gezogen.
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