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Schließlich warnte er noch vor »dem anderen Teil der Revisionisten, den Proletariern in gehobenen Lebensstellungen«. Und niemand lachte ihm ins Gesicht, und niemand wies mit Fingern auf die, die Beifall jauchzten: Gastwirte, Redakteure, Parteibeamte, lauter ehemalige Proletarier in gehobenen Lebensstellungen, und ihn selbst, der ein wohlhabender Mann geworden war.

Er wandte sich an die bekannteren Revisionisten, und wenn ihre zögernden Antworten mich deprimierten, so steigerten sie nur seine Energie. Und meine Liebe, die unter der grauen Asche der Alltäglichkeit nur noch leise geglimmt hatte, glühte auf, wie Waldfeuer im Sturm. Je stärker ich die Überlegenheit seines Willens empfand, desto mehr liebte ich ihn.

»Sie stehen bereits mit der Brandfackel an unserem Scheiterhaufensagte einer der Revisionisten neben uns. Am Abend, als wir Frauen zu einer internen Besprechung zusammenkamen, fühlte ich: in Gedanken war die »reinliche Scheidung« schon vollzogen.

Die Empörung über Bernstein verdichtete sich zur allgemeinen Wut auf die Revisionisten, die sie ihrerseits mit einem Ungeschick, das sich nur aus ihrer Temperamentlosigkeit erklären ließ, schüren halfen. »Wir müssen die liberalen Parteien ersetzenerklärte der eine; die aufgeregten Massen lasen daraus: wir müssen unsere sozialdemokratischen Grundsätze in die Tasche stecken.

»Die Sozialdemokratie hat jede Art von Machtentfaltung, die die Minderheit in ihrer Existenz bedroht, zu bekämpfen, also zu allererst die in den eigenen Reihen. Es ist Despotie und nicht Demokratie, wenn die Rechte der Minderheit schutzlos sindlautete die Antwort auf Seite der Revisionisten.

Er sprach von den Revisionisten als von den Leuten, die mit der Bourgeoisie liebäugeln, und verlangte, daß man sie öffentlich denunzieren müsse, damit die Genossen sich vor ihnen hüten könnten.

Als ich den Wortlaut der Resolution zu Gesicht bekam, wurde mir die Haltung der Revisionisten vollends unverständlich.

»Neinentgegnete er, »aber ich bin optimistisch genug, um auch ihn für bearbeitungsfähig zu haltenWir widersprachen einander immer. Nur wenn die Ereignisse in der Sozialdemokratie die feindliche Haltung gegen die Revisionisten gar zu deutlich hervortreten ließen, kam es vor, daß er selber sagte: »Es ist doch vielleicht noch zu früh

Wie konnte er nur?! Wären all die Wutausbrüche dieses Parteitages möglich gewesen, wenn eine innere Einheit bestanden hätte? Sie waren doch nichts anderes als Symptome der Zerrissenheit. Aber die Revisionisten schienen sich das Wort gegeben zu haben, Vollmars Ansicht nicht nur zu teilen, sondern zu unterstreichen.

An einem der nächsten Abende folgten die Führer der Revisionisten unserer Einladung. Wie zu einem Feste hatte ich unser Zimmer geschmückt und unsere Tafel bereitet. Und festlich war mir zumute, wie den Soldaten nach der Kriegserklärung. Die frankfurter Fahne fiel mir ein, die eingerollt im Winkel stand, eine im Sturme immer voran flatternde sollte unsere Zeitschrift werden!