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Aktualisiert: 28. Juni 2025
So kamen sie an einen freien, heidebewachsenen Platz mit einer weit ins Land reichenden Aussicht. Reinhard bückte sich und pflückte etwas von den am Boden wachsenden Kräutern. Als er wieder aufsah, trug sein Gesicht den Ausdruck leidenschaftlichen Schmerzes.
Reinhard setzte das Glas aus seiner Hand und griff nach seiner Mütze.
An den Rückweg hatte Reinhard nicht gedacht.
Reinhard sagte:
Elisabeth war zu allen Zeiten sanft und freundlich; Erichs immer gleichbleibende Aufmerksamkeit nahm sie mit einer fast demütigen Dankbarkeit auf, und Reinhard dachte mitunter, das heitere Kind von ehedem habe wohl eine weniger stille Frau versprochen. Seit dem zweiten Tage seines Hierseins pflegte er abends einen Spaziergang an den Ufern des Sees zu machen.
Der Rest der Weihnachtskuchen lag unberührt neben ihm; aber die Manschetten von Elisabeth hatte er angeknöpft, was sich gar wunderlich zu seinem weißen Flausrock ausnahm. So saß er noch, als die Wintersonne auf die gefrorenen Fensterscheiben fiel und ihm gegenüber im Spiegel ein blasses, ernstes Antlitz zeigte. Als es Ostern geworden war, reiste Reinhard in die Heimat.
Mitunter schauerte ein leises Säuseln durch die Bäume; aber es war kein Wind, es war nur das Atmen der Sommernacht. Reinhard ging immer am Ufer entlang. Einen Steinwurf vom Lande konnte er eine weiße Wasserlilie erkennen. Auf einmal wandelte ihn die Lust an, sie in der Nähe zu sehen; er warf seine Kleider ab und stieg ins Wasser.
Elisabeth konnte sich nicht in den Gedanken finden, daß es nun eine Zeit ganz ohne Reinhard geben werde. Es freute sie, als er ihr eines Tages sagte, er werde, wie sonst, Märchen für sie aufschreiben; er wolle sie ihr mit den Briefen an seine Mutter schicken; sie müsse ihm dann wieder schreiben, wie sie ihr gefallen hätten.
Es war schon dunkler geworden; ein roter Abendschein lag wie Schaum auf den Wäldern jenseits des Sees. Reinhard rollte das Blatt auf, Elisabeth legte an der einen Seite ihre Hand darauf und sah mit hinein. Dann las Reinhard: Meine Mutter hat's gewollt, Den andern ich nehmen sollt': Was ich zuvor besessen, Mein Herz sollt' es vergessen; Das hat es nicht gewollt.
Wir gingen noch zusammen ins Kaffee: Reinhard, der Schwager, die beiden Frauen und wir. Martha Bartels hatte sich erst durch Reinhards langes Zureden dazu bewegen lassen. »Wir müssen doch unsere Enquete besprechen,« hörte ich ihn noch sagen, als sie sich uns näherte.
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