Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 1. Mai 2025
»Nicht Kritik«, fuhr Lamberg fort, dessen Züge und Geberden äußerst edel waren, wenn er in ernstem Ton redete, »beileibe nicht Kritik, das würde unsere famose Symphonie abscheulich stören, ich meine nur, so hinreißend und aufwühlend die Geschehnisse auf der Plassenburg auch sind, warm wird einem dabei nicht. Es kann einem heiß werden, aber nicht warm. Es geht mehr an die Nerven als ans Gemüt.«
Die wohlgehaltene Straße, auf der sie wanderten, bot ihnen bei jeder Wendung einen neuen Ausblick auf das in schönen Spätnachmittagsfarben glänzende Land, und von einer hügeligen Erhebung über dem Main gewahrten sie in der nördlichen Ferne die Plassenburg und die Türme von Kulmbach.
Der See stehe gefährlich hoch, und wenn es noch einen Tag weiter regne, sei das Schlimmste zu fürchten. Am Abhang bei der Mühle sei schon ein ganzes Haus herabgestürzt und von den Fluten der Traun fortgetragen worden. Es wurden einige Erfrischungen gereicht, dann fing Borsati seine Erzählung an. Die Gefangenen auf der Plassenburg
Vom Hof der Plassenburg lohte das halbverbrannte Feuer den Davonziehenden nach, die plötzlich mitten in ihre aufrührerischen Gesänge hinein den Schall von Trommelwirbeln vernahmen. In der Raserei des Trotzes setzten sie ihren Weg fort. Peter Maritz, durch die Dunkelheit geschützt, war dem Sträflingshaufen vorausgeeilt, als er das militärische Signal gehört hatte.
Die Prunkräume sind zu zahllosen kleinen Zellen verbaut, und wo man vordem gescherzt, geschmaust, getanzt und pokuliert hatte, da ist jetzt eine Heimat der Seufzer und eine Stätte des Schweigens. Vor allem eine Stätte des Schweigens. Denn für die Häftlinge der Plassenburg bestand eine eigentümliche und furchtbare Strafverschärfung: es war ihnen aufs strengste verboten, miteinander zu sprechen.
Eines Tages, als wir von Würzburg aus am Main hinauffuhren, kamen wir zur Plassenburg; ich erfuhr bei dieser Gelegenheit, daß einer unserer Vorfahren in der markgräfischen Zeit Archivar auf der Plassenburg gewesen war. Erst als das Gebiet an Bayern fiel, wurde die Veste in das berüchtigte Sträflingshaus umgewandelt.
Nachher floh der Unhold; die Prinzessin, halb im Wahnsinn, gebar Zwillinge, zwei Wesen, schwarz im Gesicht wie Tinte; die Markgräfin machte die Schande der Tochter öffentlich bekannt, so daß der Prinz von Culmbach von der Bewerbung um sie sogleich abließ; die unseligen Kinder endeten durch Mord, und die Prinzessin verweinte ihr ferneres Leben auf der Plassenburg in Gefängnishaft.
Noch heute bietet die Plassenburg mit ihren zyklopischen Mauern, schönen Toren, mächtigen Türmen, zierlichen Erkern und Rundbögen einen stolzen Anblick.
Der Aktuar wiegte sein Köpflein; mit Hmhm und Soso und Eiei bekehrte er sich zu der Ansicht, daß man derart gesinnte Individuen doch auf der Plassenburg internieren müsse, bis man der Regierung den Sachverhalt dargelegt und Befehle eingefordert habe. Eine Leibesdurchsuchung endete mit der Konfiskation eines Revolvers aus der Tasche von Peter Maritz.
»Wie kompliziert, wie vielfältig, wie unerschöpflich, wie reich, wie groß ist doch das menschliche Dasein!« rief Cajetan ergriffen. »Ich fühle mich in einer Stimmung wie jener Bramarbas auf der Plassenburg. Man möchte sich manchmal wirklich zum Ertrinken tief hineinstürzen. Aber man muß schwimmen können, das seh ich wohl ein. Und eine umpanzerte Seele braucht man«.
Wort des Tages
Andere suchen